Als Mischung zwischen Spiel- und Dokumentarfilm versucht sich "Chaostage" an das unmögliche Werk, den Mythos Punk möglichst authentisch darzustellen.
Immerwieder zeigt der Film 5 Minuten interviews bekannter deutscher Punklegenden, um dann wieder 10-15 Minuten Spielfilmhandlung aufzunehmen. So interessant die Interviews zu Anfang sind, so schnell beginnen sie aber auch zu langweilen, denn natürlich sind nicht alle der Interviewpartner geistige Hochspringer und so nervt es doch recht schnell, von Dosenbier und Bullenschweinen aus erster Hand zu erfahren und sonst hört sich selbstverständlich alles nach sehr viel Pathos und Einseitigkeit an.
Das Problem an sich ist das Drehbuch der Spielfilmszenen, der nur sehr sehr selten sind die Szenen glaubwürdig. Viel mehr herrschen flache Dialoge und Klischees vor.
Die Dartsteller sind allesamt höchstens Mittelmaß und man merkt, dass es scheinbar recht schwer war, Schauspieler zu finden, die Straßennazis spielen wollen, denn hier wird es teilweise recht unterirdisch und mutiert zu Kabarett.
Zum Ende entgegen wird alles etwas spamnnender und dramatischer, allerdings so lieblos inszeniert, dass es einfach nicht ankommt und spätestens dann seine Wirkung verliert, wenn 10 sekunden später Ben Becker zum 10x über seine ach-so-coole-Punkzeit philosophiert.
Beste Szene, ist das TOXOPLASMA-Konzert, da kommt dann wirklich was rüber. Außerdem sehenwert Helge Schneider, ich hab echt gelacht!
Fazit:
Für Leute, die die Szene interessiert durchaus sehenswert, allerdings viel mehr Doku als Spielfilm und zu oberflächlich als das man wirklich etwas erfährt. Hier wurde viel Potenzial verschenkt.
4/10