Virginia im Herbst 1969: Ein Gruppe Studenten trampt Richtung Washington D.C., um dort gegen den Vietnam-Krieg zu demonstrieren. Doch der lange Weg durch die Weiten des Landes findet sein Ende auf dem abgelegnen Anwesen der Familie Staunton. Und bei dieser Sippe hat nicht nur der geistig arg zurückgebliebene Sohn Buddy Spaß am Ermorden und Zerlegen junger Körper, auch Kathy und Shelley Staunton erfreuen sich an der Menschenjagd und brutalen Terrorspielen. Die jungen Leute erwartet ein blutiger Aufenthalt bei den Stauntons, den sie, einer nach dem anderen, auf drastische Art und Weise mit ihren Leben bezahlen müssen...
Romero's Staunton Hill
Dieser Schriftzug fällt dem geneigten Horrorfan sofort auf, wenn man das Cover der deutschen DVD begutachtet und weckt ganz sicher auch so einige Erwartungen, die sich aber nach der Sichtung dieses Films in Schall und Rauch auflösen, da sie nicht wirklich erfüllt werden können. Cameron Romero hat mit seinem Regie-Debut in Spielfilmlänge lediglich einen weiteren 08 / 15 Backwood-Slasher geschaffen, der keinerlei neue Ideen beinhaltet und dem Zuschauer ein Szenario darbietet, das man gerade in den letzten Jahren viel zu oft gesehen hat. Das es sicherlich nicht gerade leicht ist, in die Fußstapfen seines Vaters George A. Romero zu treten, der ja insbesondere mit einigen seiner Zombiefilme echte Meilensteine des Horror-Genres geschaffen hat, müsste Cameron von Anfang an bewust gewesen sein, allerdings liefert das noch längst keine Rechtfertigung für einen derart unterdurchschnittlichen Film, wie er hier dem Betrachter präsentiert wird.
Sicher, einer der Gründe, warum dieses Werk zu keiner Zeit so richtig überzeugen kann ist die Tatsache, das in den letzten Jahren zu viele dieser Backwood-Slasher auf den Markt kamen, die fast immer nach dem gleichen Schema abliefen, so das man als Fan dieser Filme mittlerweile ganz einfach übersättigt ist. Doch das ist es nicht allein, der Hauptgrung ist meiner Meinung nach die Tatsache, das die hier erzählte Geschichte ganz einfach dreist zusammengeklaut ist, denn zu offensichtlich sind doch die Anleihen bei anderen Genre-Vertretern. Die größte Ähnlichkeit gibt es sicherlich zum Kultfilm "The Texas Chainsaw Massacre" von Tobe Hooper, nur das hier alles um einige Klassen schlechter in Szene gesetzt wurde. Nun ist es ja manchmal gar nicht so schlimm, wenn man sich bei anderen Filmen der gleichen Art bedient, wenn dann das Endprodukt wenigstens gut und spannend umgesetzt wurde, wovon diese Produktion aber leider ziemlich weit entfernt ist.
Es dauert immerhin gute 45 Minuten, bis hier endlich einmal etwas passiert, was immerhin schon über die Hälfte der Gesamtspielzeit ist, da der Film gerade einmal gut 80 Minuten läuft. Und diese 45 Minuten sind nicht unbedingt besonders kurzweilig gestaltet, vielmehr werden einem sehr dialoglastige Passagen serviert, die absolut belanglos erscheinen. Wäre hier wenigstens einer eingehende Charakterzeichnung der einzelnen Personen vorhanden, dann würde man das ja noch verstehen, doch so etwas hat der Film leider auch nicht zu bieten. Allerdings muss man die vorhandenen Personen auch nicht weiter eingehend beleuchten, da die Darsteller allesamt erschreckend blass und jederzeit austauschbar wirken, was das Gesamtbild dieses Werkes nicht gerade aufwertet.
Wer jetzt der Meinung ist, wenigstens mit einem ordentlichen Härtegrad etwas entschädigt zu werden, der wird auch nur bedingt zufrieden sein, es gibt zwar einige ganz nette Szenen zu begutachten, doch insgesamt gesehen bewegt sich der Härtegrad in einem durchaus überschaubaren Rahmen. Das liegt natürlich auch daran, das diese Version des Films um 102 Sekunden erleichtert wurde, doch auch die zusätzlichen Szenen würden das Gesamtwerk nicht wesentlich verbessern. Letztendlich gelangt man zu der Erkenntnis, das "Staunton Hill" nicht annähernd die Erwartungen erfüllt, die man eventuell an ihn gestellt hat, der Film baut nur sehr mäßig Spannung auf und kann auch in atmosphärischer Hinsicht nur bedingt überzeugen. Es wäre sicher ratsam gewesen, wenn Cameron Romero wenigstens einige eigene Ideen eingebracht hätte, doch davon ist leider überhaupt nichts zu sehen, so das im Endeffekt ein Film übrigbleibt, in dem das gesamte Szenario von anderen Genre-Vertretern dreist zusammengeklaut ist und das noch nicht einmal sehr gut.
Fazit:
"Staunton Hill" bietet absolut nichts Neues und ist so nur Leuten zu empfehlen, die noch nicht so viele Backwood-Slasher gesehen haben. Auf alle anderen dürfte dieser Film vielmehr ermüdend wirken, da einem das Geschehen so bekannt vorkommt und dadurch zu keiner Zeit der Funke überspringen kann. Alles ist so dermaßen vorhersehbar, das man eher gelangweilt dem Geschehen folgt und eigentlich ganz froh darüber ist, wenn nach knapp 80 Minuten der Abspann einsetzt und man sich wieder anderen Dingen widmen kann.
3,5/10