Review

Der machtgierige Titus Cromwell (Richard Lynch) tötet seinen Widersacher und übernimmt dessen Reich. Dessen Sohn kann allerdings flüchten und wächst zu dem erfahrenen Krieger Talon (Lee Horsley) heran. Schließlich kehrt er in seine Heimat zurück und hilft der dort aufkeimenden rebellischen Bewegung gegen Lord Cromwell, wo schlußendlich auch sein legendäres Schwert mit den drei Klingen zum Einsatz kommt...

Albert Pyun, den der nervengestählte Vielseher hauptsächlich wegen seiner Cyborg und Nemesis Filme kennt, dreht einen Fantasyfilm, wow. Da Herr Pyun normalerweise nur über ein Taschengeldbudget für seine Streifen verfügt, darf man sich schonmal getrost darauf gefaßt machen sich nicht gerade in der "Herr der Ringe" Liga zu bewegen. Tatsächlich sind die Set Decorations teils recht liebevoll gestaltet, werden aber auch mehrfach im Film immer wieder recycelt, z.B. finden wenn ich recht gezählt habe 4 verschiedene Szenen innerhalb des Gefängnisses statt. Nicht viel Geld können auch die Schauspieler gekostet haben. Talon, der Held mit der gestählten Fönfrisur, der jedem Einwohner der Königreiche mindestens einmal das Leben gerettet haben muß, wird von einem gewissen Lee Horsley (nie gehört) gespielt, ohne dabei von übertrieben thespischen Talent behindert zu werden. Seine Geliebte in spe wird von Kathleen Beller (wer ist das?) auch nur mäßig überzeugend dargestellt. Die einzig bekannte Nase im Cast ist Richard Lynch (der in "Die Barbaren" aber auch lustiger war), der in seiner Rolle als böser Obermotz auch als einziger so etwas ähnliches wie Spielfreude auf die Leinwand bringt.
Der Film bietet auch sonst nicht viel positives, die FSK 16 Version von Laser Paradise ist offensichtlich nicht uncut, da die Kamera besonders in Kampfszenen so heftig zusammengeschnitten ist, das viele der Szenen beinahe bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt werden. Die Dialoge sind teilweise zum Haareraufen und bei den Kämpfen merkt man besonders bei den Soldatenstatisten, das diese im wirklichen Leben so etwas wie ein Schwert noch nie in den Händen hatten.
Um mir jetzt selbst zu widersprechen, Talon ist ein klasse Film, ich liebe ihn ehrlich. So viel Trash auf einem Haufen muß man einfach genießen. Allein das blöde Grinsen des Hauptdarstellers ist sein Eintrittsgeld wert, von den superspastischen Frisuren und Perücken gar nicht zu reden, einfach herrlich. Wer auf guten Trash steht ist hier bestens aufgehoben, holt euch ein paar schräge Freunde und beömmelt euch an den vielen Schwachmatigkeiten, die in der Form außer Pyun kaum ein Regisseur so hinzubringen vermag. Leute die mit Trash allerdings nicht viel anzufangen wissen, würde ich allerdings dann doch raten bei Conan und Konsorten zu bleiben. Ich vergebe hier aus meiner Sicht 8 Punkte, aus der Sicht eines normalen Menschen 2 Punkt und nehm daher die Mitte mit 5

Details
Ähnliche Filme