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HOSTEL auf Schienen, so könnte man TRAIN passend umschreiben. Oder auch: TOURISTAS in Hart. Jedenfalls muss Osteuropa einmal mehr als tödliches Sündenbabel herhalten, von dem sich US-amerikanische Reisende besser grundsätzlich fernhalten sollten. Von den beiden eben genannten Titeln wurde an Ideen viel und offensichtlich geklaut, nur das Ambiente wurde ausgetauscht. Und anstatt wie bei Eli Roth gefoltert, wird hier halt bei vollem Bewusstsein operiert und amputiert. Die durch die Waggons stolpernde Mannschaft von Highschool- oder College-Ringkämpfern bleibt einem völlig gleichgültig. Trotzdem werden die saftigen Abgänge der einzelnen Jugendlichen niemanden kalt lassen, da diese Momente durch ihre Ruppigkeit und die fast schon pathologisch akkuraten Masken und Effekte, erfreulicherweise alle handmade mit Latex und Siyrup und kein doofes CGI, fett punkten können. Die düstere und komplett humorfreie Inszenierung ist auch zu loben.

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Mit "Train" ist es ähnlich wie mit "Frontier(s)", "Rovdyr" und diversen anderen Vertretern der aktuellen Metzelfilm-Welle: Sie erfinden das Rad nicht neu; präsentieren aber Altbekanntes in derart ansehnlich-blutroter Manier, dass sie unterm Strich doch funktionieren. Hier haben wir eine Art "Hostel"-Sequel auf Rädern, das die sehr süße Thora Birch durch einen Zug jagt, der von russischen Organhändlen kontrolliert wird. Die ganze Nummer ist nett fotographiert und obwohl die Story spätestens seit Eli Roths Jugendherbergs-Slasher nichts besonderes mehr ist, gelingt es Regisseur Gideon Raff, durch die temporeiche Inszenierung tatsächlich Spannung zu erzeugen. Die Gewaltszenen kommen sehr entschlossen daher; Menschen mit schwachen Mägen werden das eine oder andere Mal die Augen schließen müssen. Unterm Strich empfehlenswertes "Hirn aus"-Kino.

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