Eine Gruppe junger US-amerikanischer Ringer ist rund um das Schwarze Meer von einem Turnier zum anderen unterwegs. Als ein paar von ihnen wegen einer durchzechten Nacht den regulären Zug nach Odessa verpassen, nimmt man trotz erheblicher Sprachschwierigkeiten kurzerhand eine Regionalbahn. Schon recht schnell wittert die hübsche Alex ernsthafte Gefahr, denn erst verschwindet der Trainer und dann ihr Freund Todd. Kein Wunder, denn der Zug ist die fahrende Schlachtbank skrupelloser Organhändler...
Eigentlich sollte „Train“ ja das Remake des 1980er-Slashers „Monster im Nachtexpress“ (aka „Terror Train“) werden, doch nach den immensen Erfolgen der „Saw“-Filme hat man das Skript mächtig umgeschrieben und quasi nur noch den Titel behalten. So ist „Train“ unzweifelhaft ein im Fahrwasser von „Hostel“ und Folter-Konsorten schwimmender Splatterfilm geworden, der natürlich – ganz dem Vorbild gleich – die Ängste vor den sinistren Gestalten des Ostblocks zu schüren versteht. Schon alleine die pittoreske Darstellung des ukrainischen Bahnwesens sorgt somit für viel (unfreiwilligen) Humor, den man als Zuschauer der DF auch braucht, denn immerhin ist Godeon Raffs Urlaubsfilmchen vom Schwarzen Meer in der hiesigen Fassung gerupft wie ein „Huhn Kiew“. Doch auch in der intakten Fassung will „Train“ nicht so richtig überzeugen, denn filmisch betrachtet ist dieser Blutreigen ziemlich zerfahren inszeniert, weist inhaltlich zudem noch faustgroße Logiklöcher auf und kann höchstens durch seine Holprigkeit punkten. Fazit: für den schnellen Hunger zwischendurch. Bildformat: 1,78:1. Mit Thora Birch, Gideon Emery, Todd Jensen, Ivan Barnev u.a.
Anmerkung: 2010 für SPLATTING IMAGE geschrieben, dort jedoch nicht mehr veröffentlicht.
© Selbstverlag Frank Trebbin