Bereits in den Dreißigerjahren wurden in Amerika allerhand Pre-Exploitationstreifen gedreht, zu denen unter anderem "Sex Madness", "Reefer Madness" sowie Dwain Esper´s "Maniac" gehören. Die etwas andere Filmkultur für das etwas andere Publikum und auch "Child Bride" ist ein Teil davon.
Die Handlung dreht sich um das Verbot von Kinderehen und die Verheiratung von Minderjährigen, wobei man hier keinen Reißer, sondern eher ein zähes rurales Drama erwarten sollte. Auch wurde von den Machern versucht, "Child Bride" in die Kategorie der Aufklärungsfilme zu packen, was aufgrund der oberflächlichen Abhandlung des brisanten Themas leider nicht immer so ganz gelingt.
Kurioserweise machte "Child Bride" vor allem mit zwei höchst kontroversen Szenen von sich Reden: Zum einen entblößte sich die damals erst zwölfjährige Hauptdarstellerin Shirley Mills vor laufender Kamera und ist mehrere Minuten lang nackig im See badend zu sehen. Die Sequenz ist absolut ausbeuterisch, selbstzweckhaft und kann mit ruhigem Gewissen in Frage gestellt werden. Genauso wie die Tatsache, dass der Film etwas anprangert, was er letztendlich doch selbst verherrlicht..!
Am Ende heiratet die Kinderbraut zudem noch einen wesentlich älteren Mann. Leider ist die Story bis dahin weder verstörend, noch aufwühlend oder berührend, was sie eigentlich hätte sein müssen. Das Ganze spielt sich zudem bei den Hinterwäldlern und den Hillybillys in der tiefsten Pampa der USA ab, wo angeblich nicht mal die Jugendlichen richtig Lesen und Schreiben konnten. Selbstredend hat man keinen Einblick in diese lokale Szene und möchte deshalb auch kein Werturteil über diesen Menschenschlag abgeben.
Fazit: Durchaus ambitioniertes Drama, jedoch nix Halbes und nix Ganzes. Ein wichtiges brisantes Thema scheitert an seiner Umsetzung, aber vielleicht haben in den Dreißigern einfach noch die Ideen dazu gefehlt...