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Es ist Samstag in Seoul. Zwanzig der intelligentesten Schüler und drei Lehrer haben sich in der ansonsten verlassenen Schule versammelt, um einen Vorbereitungskurs für die Universität zu veranstalten. Mitten im Unterricht erklingt plötzlich ein Song und der Fernseher im Klassenzimmer zeigt die Jahrgangsbeste gefesselt in einem sich langsam füllenden Wassertank. Über die Lautsprecher meldet sich dazu ein anonymer, eiskalter Killer. Er stellt allen eine Frage, von deren richtiger Beantwortung das Leben dieser Mitschülerin abhängt. Bald wird jedoch bittere Realität, dass dies erst der Beginn einer langen, schmerzvollen Folter ist, der sich einer nach dem anderen stellen muss.


Saw meets Battle Royale!


Diese Schagzeile prangt auf der Vorderseite des deutschen DVD-Covers und sticht dem Betrachter natürlich sofort ins Auge. So wäre es auch nicht weiter verwunderlich, wenn einige Freunde des asiatischen Horrorfilms mit etwas falschen und zu hoch angesetzten Erwartungen an dieses Werk herangeht. Sicherlich ist der Versuch, Elemente aus den beiden bekannten Genre-Filmen miteinander zu verbinden deutlich zu erkennen, doch größtenteils bleibt es auch lediglich beim Versuch. Aber dennoch ist hier ein sehr unterhaltsamer und teils auch blutiger Horrorfilm entstanden, der zu Beginn sogar für etwas Verwirrung sorgen kann, denn der Zuschauer wird doch mit einigen Einstellungen konfrontiert, die scheinbar ziemlich zusammenhanglos aneinandergereiht wirken und erst im späteren Verlauf der Geschichte einen Sinn ergeben. Bis dahin aber ist es ein ziemlich weiter Weg, auf dem einige Menschen ihr Leben auf die unterschiedlichste Art und Weise verlieren und sich die restliche Lehrer und Schüler überhaupt keinen Reim auf die schrecklichen Ereignisse machen können.

Dabei entwickelt das Geschehen einen durchaus gelungenen Spannungsaufbau, was auch darin begründet ist, das der Zuschauer mit der Zeit immer mehr Informationen erhält, die den ganzen Geschehnissen immer mehr Sinn verleihen, bis am Ende wirklich keine Fragen mehr offen bleiben. Die sich dabei entfaltende Atmosphäre nimmt teilweise sehr bedrohliche und teils unheimliche Ausmaße an, was das Sehvergnügen des Zuschauers noch zusätzlich steigert. Und auch, wenn das hier dargestellte Szenario nicht unbedingt viel Innovation beinhaltet, da man alles schon einmal irgendwo gesehen hat, so ist hier Altbewährtes mit einer äusserst unterhaltsamen und interessanten Verpackung versehen worden, so das Langeweile erst gar nicht aufkommt.

Dazu trägt auch die Tatsache bei, das hier im Bezug auf den Härtegrad etwas geboten wird, wobei sich die vorhandenen Szenen in einem soliden Rahmen bewegen, es artet zu keiner Zeit in ein vollkommen sinnloses Gemetzel aus, was ich persönlich als sehr positiv empfunden habe. Das ganze Szenario hinterlässt den Eindruck, das alles angemessen aufeinander abgestimmt ist und so einen insgesamt sehr guten Gesamteindruck hinterlässt. So verhält es sich auch mit dem dargebotenen Schauspiel, das sicherlich nicht herausragend ist, aber als durchaus solide anzusehen ist.

So kann man letztendlich von einem äusserst gelungenem und auch unterhaltsamen Genre-Beitrag sprechen, der spannend und phasenweise sehr atmosphärisch daherkommt und insbesondere durch seine kühle Optik für so manche Gänsehaut sorgen kann. Ein angemessener, aber zu keiner Zeit übertriebener Härtegrad tut sein Übriges dazu, das Interesse des Betrachters ganzzeitig hochzuhalten und gar nichts erst das Gefühl von langeweile aufkommen zu lassen.


Fazit:


Auch, wenn "Death Bell" dem Vergleich einer Mischung aus "Saw" und "Battle Royale" nicht standhalten kann, so bietet der Film jederzeit kurzweilige und interessante Horror-Unterhaltung, die man sich vollkommen bedenkenlos anschauen kann, zu Beginn auftretende Irritationen ergeben mit der Zeit einen Sinn und runden ein insgesamt gutes Gesamtpaket wohlwollend ab, so das man diesen Film durchaus empfehlen kann.


7/10

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