Review

Season 1

ACHTUNG: Leichte Spoiler

TV-Serien mussten sich früher immer dem Vorwurf erwähren, sie wären in allen Punkten zu lasch und könnten nicht überzeugen. Und wenn man sich da die deutsche Serienlandschaft betrachtet, kann man dies auch verstehen. Außer Serie alla "GZSZ", "Schwarzwaldklinik" und einigen, mehr oder (eher) wenig, witzigen Comedyserien, gibt es hierzulande leider nur wenig zu bieten! Einige Krimiserien bilden da die traurige Ausnahme!
Wenn man aber über den großen Teich schaut kann man erkennen, dass in Amerika, vor allem in den letzten Jahren, immer mehr Juwelen in den Fernsehstudios geboren werden.
Neben den HBO-Top-Serien wie "Band of Brothers" oder dem genialen "Six Feet Under", gibt es vor allem ein Sender, der Topserien produziert, wie kein Anderer: Fox!
Mit z. Bsp. "Akte X", "Ally Mc Beal", "Buffy" und natürlich mit "The Simpsons" und "Futurama" etc., hat sich der Sender einen Namen am Serienhimmel geschaffen. Und nun gibt es einen der absoluten Höhepunkte, an dem sich die zukünftigen Serien erst einmal messen müssen: "24"!!!

Es ist schier erstaunlich, was die Drehbuchautoren sich hier ausgedacht haben. Diese 24 Stunden enthalten soviel Stoff, dass man damit zig Spielfilme drehen könnte. So viele interessante Handlungsstränge und geschickte Wendungen, hat man bisher noch nie in einer TV-Serie gesehen! Alles wurde perfekt zu einem Ganzen zusammengeknüpft, wie es besser kaum geht. Was Jack Bauer und seine Familie an nur einem einzigen Tag erleben müssen, sprengt den Rahmen des Vorstellbaren. Entführung, Geiselnahme, Vergewaltigung, Schiessereien, Flucht, Befragungen, Vermeintliche Todesvorstellung der eigenen Tochter, Drogendeal, Haft! Dabei immer einen kühlen Kopf bewahren, dass ist natürlich nicht leicht für alle Beteiligten!

Und zu allem Überfluss muss dann noch der Präsidentschaftskandidat Senator Palmer und seine Familie vor einem Attentat geschützt werden. Hätte Jack doch diesen Tag nie so angebrochen, sondern wäre er lieber zu Hause geblieben, um all dies nicht miterleben zu müssen! Es wäre besser für ihn gewesen! (Aber nicht für die Zuschauer!:-))

Atemlose Spannung, von 00.00 Uhr - 00.00 Uhr ist garantiert! Zwar fällt die enorme Spannung, die die Serie in den ersten Episoden aufbaut, in den mittleren Folgen (wirklich nur) etwas ab, aber in den letzten Episoden wird es wieder fast unerträglich!
Gipfeln tut das Ganze dann, in einem furiosen Finale, dass ihres Gleichen sucht! Ob man das Ende allerdings als wirkliches "Happy End" bezeichnen kann, mag ich bezweifeln!

Dafür, das man auch wirklich jede Folge zu sehen hat sorgt immer am Schluss einer Episode, ein so genannter "Cliffhanger", der einen förmlich zwingt weiterzuschauen. Besser als in jeder Soap Opera! Schlaflose Nächte sind garantiert!

Alle Charaktere werden zudem von großartigen Schauspielern dargestellt. Allen voran sei Kiefer Sutherland erwähnt, der hier sein Debüt als Seriendarsteller gibt. Glaubwürdig und mit schlichter Perfektion stellt er den CTU-Agenten dar, wie man es nur selten gesehen hat. Aber auch alle anderen Darsteller überzeugen auf ganzer Linie! Vor allem Dennis Hopper als Bösewicht V. Drazen und Lou Diamond Phillipps als Knastaufseher, die am Abend dann ihre Gastauftritte haben, spielen Schlichtweg perfekt!

Nur zwei (kleine) Kritikpunkte gibt es, warum die Serie dann doch an der Höchstnote vorbeischrammt! Zum einen schleichen sich leider immer wieder kleine Fehler in die Echtzeit ein! Z. Bsp.: Tery Bauer gibt am Ende der zweiten Episode (gg. 01.58 Uhr) einen Notruf bei der Polizei ab, dass ihre Tochter entführt wurde. Als sie in der dritten Episode einen Streifenpolizisten überzeugen muss, dass sie einen Notruf abgegeben hat, überprüft dieser ihre Aussage und kriegt von der Dienststelle mitgeteilt, dass besagter Notruf vor ca. 1/2 Stunde eingegangen wäre. Es ist aber zu dem Zeitpunkt schon 02.46 Uhr! Also ist das Ganze schon eine 3/4 Stunde her! Solche kleinen, aber auffallenden, Zeit-Fehler, gibt es leider immer wieder!

Außerdem läuft mir die Handlung dann insgesamt doch etwas zu gerade hintereinander ab. Zwei sich überschneidende Ereignisse (wie man es sich bei Echtzeit wünscht) gibt es leider nur sehr selten. Die Splitscreens werden meistens nur dazu verwendet, von der einen Handlung auf die andere Handlung umzulenken oder nach der Werbepause und am Ende einer Episode, alle wichtigen Hauptpersonen kurz in ihrer derzeitigen Lage zu zeigen! Schade! Mehr Überschneidungen hätten dem Ganzen sich sehr, sehr gut getan, auch wenn es vielleicht etwas kniffliger geworden wäre, dem Ganzen zu folgen!

Aber in Anbetracht, dass sonst wirklich alles genial ist, fallen diese Kritikpunkte kaum auf!

Fazit: Eine der besten Serien aller Zeiten. Geballte Spannung von der ersten bis zur letzen Minute. Ein kongeniales Drehbuch, großartige Darsteller und eine schier unerträglich spannende Handlung, machen das Ganze zu einem fesselnden Fernsehmagneten, der besten Sorte. Spielfilmreifer als die meisten Kinofilme!
Zwei (kleine) Kritikpunkte, lassen das Ganze aber, leider, an der Höchstnote knapp vorbeischrammen!

Wertung: 9(,5)/10

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