24 (2001)

Das Prinzip der Serie ist genial: Jede Staffel hat 24 einstündige Folgen, die in den 24 Stunden eines einzigen Tages im Leben Jack Bauers stattfinden.

Wenn ein Ortswechsel stattfindet, geht die Handlung an allen andere Handlungsorten weiter, bis wieder auf ihn umgeschaltet wird. Theoretisch - denn das klappt nicht immer ... da wird schon mal so manche Strecke in unrealistisch kurzer Zeit gefahren / geflogen etc, aber das tut der Sache keinen wirklichen Abbruch.

Die einzelnen Staffeln (zu diesem Zeitpunkt läuft etwa die Mitte der 3.Staffel) muß ich höchst unterschiedlich bewerten.

War die erste Staffel wirklich spannend und teilweise so hart, daß sie mittels einer Doppelfolge nach 22 Uhr gezogen wurde, so wiederholte sich der Ablauf der Handlung und das Schema in der 2.Staffel sehr und in der 3.Staffel schon wieder, so daß ich jetzt ehrlich gesagt kaum noch Bock habe weiter zu schauen.

Die Negativpunkte:

In jeder Staffel gibt es einen Verräter / Maulwurf (auch wenn in der 3.Staffel nicht wirklich einer ist, so denkt man dies anfangs).

In den 24 Stunden passiert viel zu viel auf einmal. Das wirkt auf den ersten Blick spannend, aber wenn man mal überlegt was da so alles geschieht - völliger Quark, ist aber eigentlich auch nicht wirklich schlimm.

Mr.President nervt mich persönlich langsam. Immer nachdenklich, immer in Entscheidungsnot, immer zögernd - das fand ich in der ersten Staffel überzeugend und gut gespielt, so langsam nervt es jedoch.

Viele Probleme wirken total konstruiert und man fühlt sich verarscht und sieht bald voraus, welche Probleme auftauchen werden. Manche Wendungen sind mit der Rohrzange erzwungen und völlig unglaubwürdig.

Ich prophezeie mal: Das Schema wird nicht ewig funktionieren und irgendwann werden es die Leute satt sein ständig von Wendungen erschlagen zu werden - das ist übertrieben.

Schon in der 2.Staffel konnte man sich denken: Aha, jetzt geht bestimmt dies und jenes schief, damit es spannend wird / bleibt. Bsp: "Warte HIER auf mich, hörst Du!?" ... was vermutet man als geübter Filmgucker? Kim kommt zurück und er ist natürlich NICHT da wo er warten sollte. Shit. Und so in etwa geht das die ganze Serie. Immer geht was schief oder wird NOCH schlimmer, auch wenn es natürlich Teil-Erfolge gibt.
Das wirkt total künstlich !

Gerade die 3. Staffel hat gegenüber der 2. nochmal kräftig abgebaut weil das Setting von Anfang an künstlich dramatisiert wirkt (Drogenabhängigkeit Bauers etc) und irgendwie kaum eine Einleitung/Basis hat.
Das Gelingen des Mords am Anwalt anfangs war von Zalazar (?) nicht planbar - darauf baute jedoch offensichtlich sein weiteres Vorgehen auf - völliger Quatsch.

Jetzt habe ich gehört, daß in der 4.Staffel die bösen Moslems als Gegner herhalten müssen - klar, hatte fast vergessen daß TV und Propaganda gerade in den USA eins sind. Ich denke mal, ich werde mir die Staffel ersparen, damit ich vor Wut nicht platze.

1. Staffel: 9/10 Punkte
2. Staffel: 6/10 Punkte
3. Staffel: 5/10 Punkte (Stand: halbe Staffel)

Durchschnitt 6,6 Punkte