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Nach dem Verrat und Tod von Vesper Lynd hat James Bond seine letzte Mission noch nicht abgeschlossen. Bei einem Verhör offenbart Mr. White, dass die Organisation Quantum, die hinter Vespers Tod steht, komplexer und größer ist als geahnt. Die Spuren eines Verräters aus eigenen Reihen führen Bond zu der geheimnisvollen Camille, die den Agenten wiederum zu dem Geschäftsmann Dominic Greene bringt. Der entpuppt sich als große Nummer bei Quantum und hat vor, mit Hilfe seiner Verbindungen das Regime eines lateinamerikanischen Landes zu entmachten.


Und wieder einmal eine Neuerung im Bond-Universum, denn mit "Ein Quantum Trost" ist man das erste Mal nach fast fünf Jahrzehnten ein gewisses Risioko eingegangen und hat ein waschechtes Sequel auf den Weg gebracht. Nahtlos knüpft der Film da an, wo der Vorgänger "Casino Royale" geendet hat und so kann man sich ziemlich schnell denken, das 007 dieses Mal hauptsächlich in eigener Sache unterwegs ist, um den Mord an Vesper Lynd zu rächen. Rein Äußerlich ist ihm dies kaum anzumerken und auch vor "M" versucht er jederzeit den Anschein zu wahren, als wenn die Sache für ihn längst vergessen ist. Nun finde ich es im Prinzip wirklich mutig und anerkennenswert, hier einmal eine echte Fortsetzung an den Start zu bringen, zeigt man so doch den ganz eindeutigen Willen, der Reihe wirklich neues Leben einzuhauchen. Vom technischen-und handwerklichen her gibt es auch nicht viel an vorliegendem Film auszusetzen, doch im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist doch rein inhaltlich ein kleiner Rückschritt zu erkennen. Während "Casino Royale" mich bei der zweiten Sichtung vollends überzeugen konnte, so fällt die erste Sichtung vorliegenden Werkes doch ein wenig nüchterner aus.

Und das ist keinesfalls an Daniel Craig festzumachen, der einmal mehr die neu eingeschlagene Richtung absolut überzeugend verkörpert. Der neue Bond ist trocken, ohne jeglichen Humor und zudem ein knallharter Hund, der weder sich selbst noch seine Gegner schont. Für diesen Stil ist Craig wirklich der ideale Mann, was selbst mir mittlerweile aufgefallen ist. Es ist vielmehr die Geschichte an sich, die an diversen Stellen ein wenig unrund erscheint und zudem mit einer Laufzeit von gut 100 Minuten wohl ganz eindeutig zu den Kürzesten überhaupt in der Reihe gehört. Hinzu kommt auch der Aspekt, das man hier leider bei den Action-Passagen teilweise viel zu hektische Bilder präsentiert, was insbesondere gleich zu Beginn sehr offensichtlich ins Auge fällt. Natürlich erscheint das Geschehen dadurch äußerst rasant, doch für den Zuschauer ist es phasenweise nicht gerade leicht, sämtliche Abläufe richtig nachzuvollziehen. Dieses Manko trübt ein wenig das Seh-Vergnügen und auch ansonsten hält sich die Begeisterung für "Ein Quantum Trost" im Gegensatz zum Vorgänger doch ein wenig in Grenzen. Zwar handelt es sich auf keinen Fall um eine schlechte Fortsetzung, doch irgendwie fehlt dem Ganzen der zündende Funke, um beim Betrachter auch echte Begeisterung auszulösen.

Positiv ist aber auf jeden Fall zu erwähnen, das der eingeschlagene Weg konsequent weiter verfolgt wird und die Figur des James Bond mittlerweile so weit von der bisherigen Darstellung entfernt ist wie die Erde vom Mond. Mich wundert ehrlich gesagt, das ich mich mittlerweile sehr gut mit diesem Aspekt anfreunden kann, was mir bisher noch nie gelungen war. Auch die Tatsache, das man auch hier wieder auf jegliche technischen Spielereien verzichtet hat ist mittlerweile zu verschmerzen, erscheinen die Storys dadurch doch um Einiges glaubhafter. Ab und an vermisst man noch ein wenig den alten Bond-Charme, der allerdings in den neuen Filmen vollkommen fehl am Platz erscheinen würde. Das würde man auch Daniel Craig nicht abnehmen, der vielmehr der Typ für das Grobe ist und den neuen Filmen mit seiner kompromisslosen-und harten Gangart ganz eindeutig seinen eigenen Stempel aufdrückt.

Trotz einiger rasanter Verfolgungsjagden und deftigen Kämpfen erscheint "Ein Quantum Trost" in einem eher schlichten Gewand und wirkt ziemlich unspektakulär. Das könnte man durchaus noch verschmerzen, wenn die Geschichte an sich ein wenig ausgegorener und runder daher kommen würde. Hier aber liegt genau der Haupt-Kritikpunkt bei einem Film, den man dennoch als gut bezeichnen kann, auch wenn er nicht an die Qualität des Vorgängers heranreicht. Lobenswert erscheint hingegen der Fakt, das der neu eingeschlagene Weg der Bond-Reihe konsequent weiter verfolgt wird, was in der Zwischenzeit sogar mir sehr gut gefällt. Hätte mir jemand noch vor kurzer Zeit erzählt das ich Daniel craig einmal als James Bond ansehen würde, hätte ich ihn einweisen lassen. Doch der neue Stil ist dem Mann wie auf den Leib geschneidert, so das seine extrem harte-und trockene Art hier auch wunderbar zur Geltung kommen kann. Für viele Leute immer noch etwas gewöhnungsbedürftig, ist der neue James Bond aber auf jeden Fall zeitgemäß und hinterlässt einen äußerst glaubwürdigen Eindruck, was bei den vorherigen Filmen ja eher selten der Fall war.


Fazit:


"Ein Quantum Trost" ist zwar keinesfalls so gut gelungen wie "Casino Royale", präsentiert aber immer noch eine durchaus gelungene Fortsetzung, bei der man jedoch auch qualitative Einbußen in Kauf nehmen muss, die man durchaus hätte vermeiden können. Trotzdem lohnt es sich allemal einen Blick zu riskieren, denn kurzweilige Unterhaltung bekommt man auf jeden Fall zu sehen.


6,5/10

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