Seit „Casino Royale“ polarisiert der neue Bond-Darsteller Daniel Craig die Fangemeinde der Agenten-Reihe. Die einen halten ihn schlicht für den „best ever“ die anderen eher für eine Fehlbesetzung. Doch nach dem "Genuss" des neuesten 007-Streifens ist man eher geneigt, der letzteren Fraktion Recht zu geben. „Ein Quantum Trost“ enttäuscht auf breiter Linie incl. des fürchterlichen Titelsongs. Hektische Schnitte, übermäßige statt wohl dosierte Action, schwache Story und blasse Darsteller. Eigentlich alles das, was man in einem Bond-Streifen eher nicht braucht. Ein weiterer, wichtiger Faktor ist jedoch der Sympathiewert. Craig wirkt zwar unkonventionell aber auch kalt und unnahbar. Er könnte sich jeden Augenblick eine Kugel einfangen, niemandem täte es wirklich leid. Der „Gutmensch“ unterscheidet sich also nicht allzu sehr von dem „Bösen“, dass er bekämpfen soll. Er hat nicht den Charme eines Roger Moore und auch nicht das Charisma eines Sean Connery. Wie schon bei „Casino Royale“ wird augenscheinlich demonstriert, dass die Vorgänger endgültig ausgedient haben und höchstens noch einen Nostalgie-Faktor besitzen. „Der neue Bond“ ist angesagt. Eine bereinigte und dem modernen Zeitgeist angepasste Figur. Aber der überwiegende Teil des Publikums scheint sich mit der neuen Ära ja anfreunden zu können. Insofern wird sich weder am Stil noch an der Atmosphäre in absehbarer Zeit gravierend etwas ändern. Auch aus historischer Sicht eigentlich mehr als bedauernswert. James Bond wird neuerdings seinem Ruf gerecht. Er ist in jeder Beziehung eine Doppel-Null.