Endlich! Endlich haben sie es geschafft, mal einen "neuen" Bond-Film zu machen. Schon bei Casino Royale frohlockte ich angesichts der frischen, modernen Herangehensweise, dennoch traute man sich nicht völlig, auf die Bondklischees zu verzichten, sprich James in einen Frack zu stecken, ihn den Wodka Martini erfinden zu lassen und zigfach kopierte Floskeln zu widerholen. Dazu noch das obligatorische Auto mit obligatorischem Gadget, die obligatorischen Sex-Gespielinnen usw.
Ein Quantum Trost nun verzichtet aufs Erbe und ist daher schon etwas ganz besonderes. Dass James ein echter Mensch mit Gefühlen und Privatleben ist, blitze lediglich in Im Geheimdienst ihrer Majestät und in Lizenz zum Töten mal auf, ansonsten war 007 eigentlich nur ein Superagent, der für den nächsten Superschurken aufgetaut und in die Welt geschickt wurde, und bloß kein Klischee auslassen, Liste abhaken, Happy End, Ok.
James Bond ist ein Mensch geworden, Daniel Craig, der Buhmann, den anfangs keiner haben wollte, hat es geschafft, dem Modell-Agenten eine Seele zu geben. Respekt. Ebenso die Frauen im Film, die zwar immer noch notorisch Modelmaße haben müssen, aber nun endlich nicht zwangsläufig in 007s Arme sinken. Wird den meisten Machos sauer aufstoßen.
Die Action ist atemberaubend, hart, schnell, kompromisslos, auch wenn eine FSK12 für einen Bond-Film eigentlich eine Schande ist, aber was will man machen. Es sollen halt Zuschauer ins Kino gehen.
Respekt, endlich ein Bond-Film, der nicht einfach "ein weiterer" Bond-Film ist. Im Zusammenhang mit Casino Royale, an den er direkt anknüpft, ein überragendes Doppelwerk, das Lust auf mehr macht.
Ich freu mich jetzt schon auf den nächsten...