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Ein Quantum Trost ist ein vielversprechender und geheimnisvoller Titel gewesen, doch nun, wo ich mir das bisschen Quantum angesehen habe kann ich nur sagen, dass ich nicht nur ein kleines Quantumchen, sondern ein Universum voll Trostes brauche. Mensch. mensch, mensch wie kann man mit 200 Millionen Dollar eigentlich so einen Müll fabrizieren. Aber der Reihe nach.

Nennen wir zuerst die positiven Seiten des neuen Bonds. Es ist sicherlich eine charakterliche Weiterentwicklung in der Bondfigur zu erkennen. Das Rachemotiv jedoch leitet Bond eigentlich eher weniger, sondern er bleibt seiner Linie treu und versucht seine Mission zu erfüllen. Die verbitterte Liebe zu Vesper aus Casino Royal ist dabei sei Antriebsmotor und gibt ihm stetig Aufschwung. Besonders hervorheben muss man hier die schauspielerische Leistung von Daniel Craig. Er verkörpert den Bond "ich hau dir lieber mal auf die Fresse, anstatt mit dir zu reden" sehr gut. So das war aber auch schon alles positive.

Kommen wir nun zu den wirklich enttäuschenden Seiten. Zuerst einmal ist die Frage zu stellen, wieso man Marc Forster, einen doch relativ unbekannten Regisseur, für solch ein Actionspektakel buchte. Ist mir ehrlich gesagt schleierhaft und man sieht auch anhand seiner Kameraführung, wie dermaßen ungeeignet und schlecht er sich beweist. Hier ist wirklich das Wort amateurhaft zu gebrauchen! Nachdem die Anfangssequenz vorbei war, wusste ich schon nicht mehr, wer hat jetzt eigentlich wen von der Strasse geschossen. Mein Actionsherz hat geblutet, als ich diese fatalen, schrecklich sprunghaften Schnitte miterleben musste. Bei mir konnte sich überhaupt kein Wow-Effekt einstellen, da man von der Action ja nix mitbekommen hat. Genauso bei sämtlichen weiteren Verfolgungsjagden, ob mit dem Motorrad, zu Fuß, über Hausdächer, mit dem Boot zu Wasser oder dem Flugzeug. Sämtliche gut gedachten Szenen sind dermaßen verschnitten worden, dass man dem Kameramann am liebsten beide Hände abhaken wollen würde und ihn mit einem gehörigen Tritt in den Hintern des Sets verweisen würde. Zudem wurde diese Kameratechnik von der Bourne-Trilogy abgeschaut und dermaßen schlecht kopiert. Bei Bourne war sie tadellos eingesetzt und passte auch zum Film, Hier jedoch zerstört sie die gesamte tolle Action.

Ein weiterer großer Schwachpunkt ist die an den Haaren herbeigeführte Story. Ehrlich gesagt kann man inhaltlich kaum folgen. Immerhin behandelt der Film eine doch interessante Thematik (Wasser als neuer Kriegsgrund) und auch die Spitzen gegen Amerika sind unverkennbar. Jedoch sind dies nur Tropfen auf einen glühend heißen Stein der Empörung.

Interessant zu sehen war, dass dieser Bondstreifen auch endlich mal mehr als nur ein Nasenbluten bei Bond zeigt. Doch auch das rettet den Film nicht.

Ein wirklich megamäßiger Minuspunkt ist, dass man markante Bondmerkmale einfach weggelassen hat. Der Satz "Mein Name ist Bond, James Bond" oder "einen Martini, nicht geschüttelt, sondern gerührt" finden sich in keinster Weise. Hier wird an einem Markensymbol verschnitt geübt. Natürlich sind es nur Floskeln, aber sie gehören zu Bond wie das Amen in der Kirche. Solch ein Lapsus ist unverzeilich und die Fangemeinde wird sicher mit Schrecken auf diesen Fauxpas reagieren. Ebenso fehlen der gute alte Q oder Monneypenny, auch wenn sie weniger in den Film gepasst hätten. Dennoch hätte man dem ganzen eventuell ein besseres Drehbuch gegeben, so hätten diese beiden mit Sicherheit ihren Platz darin finden können. Denn ein James Biond mit gerade einmal 106min Spiellänge ist eigentlich schon eine Frechheit und ein Schlag ins Gesicht, was einem wieder die Frage stelltm wo sind eigentlich die 200Mio Dollar für draufgegangen? (Wahrscheinlich für das sinnlose Hotel in der Wüste)

Was auch total enttäiuschend war ist der Fakt, dass kein einziges neues Gimmik präsentiert wurde. Hatten wir in Casino Royal wenigstens noch den Herzdefibrilator im Auto, so haben wir in
Ein Quantum Trost kein einziges nettes Spielzeug.

Hiermit kommen wir zum nächsten schrecklichen Punkt. Wo sind die tollen Autos von JAMES BOND? Schon in Casino Royal wurde der Aston Martin nach 30sec verschrottet und im neuen Streifen wird er nach 1min aus dem Film genommen. Wieso tut man so etwas? Bond ist ein typischer Männerfilm, d.h. schnelle Autos, ordentlich Peng und Bumm, schöne Frauen und Waffen. Gut, Waffen und Bumm bietet der neue Bond ansatzweise, aber beim Rest Fehlanzeige.

Vielfach wurde in den Kritiken auch schon auf Mathieu Amalric (alias Mr. Green) eingegangen. Es ist festzuhalten, dass er sicherlich nicht zu den Top-Gegnern von Bond gehört. Seine schleimige und etwas eklige Art machen ihn zwar fies, aber mir fehlt so ein gewisses verbrecherisches Talent. Er verbreitet wenig Charisma und sticht eher durch seine leichten Glubschaugen, als durch seine schauspielerischen Qualitäten hervor.

Noch etwas zum Thema Dialoge. Also selten habe ich einen Film mit so sinnlosen Dialogen erlebt. Wo ist denn der Charm von Bond. Er blitzt ansatzweise auf, evtl. 2x Mal, im gesamten Film. Aber sonst, einfach nur blödes blablabla. Kein Hauch von Extravaganz oder intelligenter Logik. Und wenn am Schluss das Wörtchen "Quantum" fällt und das der Name der Geheimorganisation ist, dann muss man den Drehbuchautoren eigentlich so eine in die F***** donnern, dass sie bis nach Haiti und wieder zurück fliegen.

Fazit: Ein Quantum Trost ist für mich nicht mal ansatzweise ein gelungener Actionfilm und schon in keisterweise ein Action-Thriller. Marc Forster hätte seine ca. 200 Mio. Produktionskosten lieber nach Afrika gespendet und dort ordentlich Trinkwasser eingekauft, damit dort Menschen ein Lächeln auf dem Gesicht haben, denn als Zuschauer verlässt man das Kino und denkt sich, "wenn ich könnte, würde ich dem Regisseur sein Pamphlet von Drehbuch um die Ohrenhauen und ihn mit seiner Schnitttechnik foltern". Für mich ist allein Daniel Craig ein Lichtblick und daher gibts noch 1,5/10

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