Review

Was macht einen typischen Bond-Film aus?
1. Der obligatorische Pistolenlauf zu Beginn mit dem herunter laufenden Blut und der unvergleichen Bond-Melodie

2. Bonds berühmter Satz "Mein Name ist Bond, James Bond", den er pro Film wenigstens einmal sagt

3. Wodka Martina - geschüttelt, nicht gerührt

4. Miss Moneypenny

5. Einfallsreiche Gadgets, am besten mit einem knorrigen älteren Herrn namens Q

6. Mindestens zweimal Sex mit hübschen Girls

7. Aufwendig inszenierte, aber dennoch in ihrem Schnitt eher konservative Actionsequenzen, die nicht durch überdrehte Milisekunden-Schnitte beeindrucken, sondern durch ihre handwerklich solide Machart.

"Ein Quantum Trost" hat nichts davon. Ich habe eher das Gefühl gehabt, "Stirb langsam 5" oder "Death Wish 6" zu sehen anstatt das, worauf wir Bond-Fans uns alle paar Jahre aufs Neue freuen. Haltet mich für ewig gestrig, aber mich beeindruckt eine genial inszenierte Rennbootjagd auf der Themse ("Die Welt ist nicht genug") oder eine atemlos machende Skiverfolgung wie in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" nach wie vor mehr als das, was da a la Bourne-Wackeloptik serviert wurde.

Warum ich dem Film trotzdem 7 Punkte gebe? Weil Daniel Craig ein großartiger Bond ist. Weil die Kulissen in diesem Film toll gelungen sind. Weil Judi Dench als M erneut überzeugt. Und weil der Film nach wie vor weit über dem ist, was uns sonst an Actionbrei manches Mal serviert wird. Aber an einen echten 007 darf ich doch wohl noch höhere Ansprüche haben.

Nun ja, wenigstens sehen wir am Ende des Films den Pistolenlauf mit dem Blut - das zumindest ist vielleicht ein Hinweis darauf, dass Craigs dritter Bond-Film endlich zu dem zurückkehrt, was uns seit Jahrzehnten an dieser Serie so erfreut!

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