Review

Janin Reinhardt spielt eine Medizinstudentin, die ihren Vater, gespielt von Klaus J. Behrendt nachdem sie ihn dreizehn Jahre nicht gesehen hat, auf Mallorca aufsucht. Dieser wird kurz nach ihrem Eintreffen von einer Biene gestochen und kommt mit einem anaphylaktischen Schock ins Krankenhaus, wo die Ärzte zunächst im Dunkeln tappen. Reinhardt sucht schließlich die Biene, die ihren Vater stach und findet zusammen mit einem Taxi-Fahrer, gespielt von Stephan Luca, der sich während des Studiums mit Bienen beschäftigt hatte heraus, dass ein Wissenschaftler auf der Insel exotische und gefährliche Killer-Bienen gezüchtet hat, werden aber von der Polizei festgenommen, während ein Schwarm die Badeurlauber an einem Strand angreifen.

Prosiebensat1-Media hat uns dieses Jahr bereits mit den desolaten "Funny Movies" und dem eher schwachen Ramake des Kriegsdramas "Die Brücke" bitter enttäuscht und auch "Die Bienen" zeigt mal wieder, dass das deutsche Fernsehen immer wieder neue Tiefststände erreicht und kaum Besserung in Sicht ist. Im Gegensatz zu den anderen genannten Filmen, ist "Die Bienen" aber immerhin mäßig und kontinuierlich unterhaltsam, wenn auch eher ungewollt.

Die Grundidee, wenn man sie denn überhaupt als solche beizeichnen kann, ist alles andere als innovativ und wärmt die Handlungsbahnen dutzender anderer Katastrophenfilme, in denen Spinnen, Heuschrecken, Ratten oder andere Tiere Amok gelaufen sind, wieder auf und ist von der ersten bis zur letzten Minute vorhersehbar. Die konventionelle und komplett einfallslose Handlung wird zudem mit einer komplett klischeehaften Lovestory und dem aufgesetzten, vollkommen unglaubwürdigen Vater-Tochterverhältnis in die Länge gezogen und bis auf ein paar abenteuerliche, unglaubwürdige, und ungewollt amüsante Theorien über Killer-Bienen, deren Züchtung und deren Gefahrenpotential bleibt überhaupt nichts, was man auch nur im Ansatz als gelungen bezeichnen könnte.

Regie führte Michael Karen, der bereits mit "Erkan & Stephan - Der Tod kommt krass" und "H3 - Halloween Horror Hostel" sein Unvermögen öffentlich zur Schau gestellt hatte und auch diesmal leistet er miserable Arbeit. Das einzige, was halbwegs gelingt, ist das relativ zügige Erzähltempo, das längere Leerläufe verhindert und die sehenswerten Landschaftsaufnahmen von Mallorca. Spannung erzeugt Karen zu keinem Zeitpunkt und, obwohl sich die Idee mit den Killer-Bienen, die praktisch immer und überall auftauchen könnten, dafür geeignet hätte, baut er überhaupt keine gespannte Atmosphäre auf, zumal auch Musik und Ton-Effekte zu wünschen übrig lassen. Die Effekte sind einfach nur miserabel, aber wirklich lustig, vor allem der trashige Angriff der Bienen auf einen Strand ist zum schießen komisch, so ist "Die Bienen" schon ein kleines Trash-Juwel, dass durchaus ganz nette Unterhaltung bietet, wenn auch nicht so, wie es eigentlich gedacht war.

Darstellerisch bewegt sich der Film auf durchschnittlichem deutschem TV-Niveau, wobei vor allem der erfahrene "Tatort"-Komissar Klaus J. Behrendt zu überzeugen weiß. Ansonsten kann sich keiner der Darsteller weiterempfehlen, auch Janin Reinhardt nicht, die hier eine ihrer ersten Filmrollen absolviert, nachdem sie mit "Lotta in Love" bekannt wurde.

Fazit:
Mit einem mittelmäßigem Cast, einer komplett einfallslosen und aus anderen Katastrophenfilmen zusammengewürfelten Handlung, sowie einer schwachen Inszenierung ohne Spannung und Atmosphäre, sind es einzig und allein der relativ hohe Trash-Wert, die ansehnlichen Landschaftsaufnahmen und das schnelle Erzähltempo, die wenigstens halbwegs gelungene Unterhaltung gewährleisten.

37%

Details
Ähnliche Filme