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Pilotfilm #14: Auferstehung (2013)

Pilotfilm #14: Auferstehung (2013)


Auferstanden von den Toten ist hier Mark Keller, wie Patrick Duffy aus der Dusche gekommen quasi, ein Zugeständnis an die Vorlieben der Zuschauer und ein besonderer Gimmick mit dem Extra an Effekt. Keller war nicht Mann der ersten Stunde, aber das war Erdoğan Atalay (im Grunde) auch nicht, beide als Partner in der Serie aber den Getreuen der Produktion eng vertraut und liebgewonnen, sowie noch denen mit dem Elefantengedächtnis. Keller ist anders als seine Epigonen auch später noch aktiv gewesen und auch in anderen Rollen und Funktionen bekannt geworden, hat sich außerdem sich physisch fit gehalten und ist auch hier, bereits im Einbruchsdiebstahl in der Eröffnungsszene und der Verteidigung gegen heranrückende Wachleute ein ernstzunehmendes Kampfgewicht.

Keller hängt hier auch an der Fotowand, in der trauten Küche, daneben der Atalay – der aussieht wie ein leicht fausbäckiger biodeutscher Schuljunge, und angehender Germanistikreferent – von 20 Jahren her und früher, und neben René Steinke noch; den Fans geht da das Herz auf, der Rest will die Action und die explodierenden Autos sehen. Die bekommt man auch, aber später, bei einem Sprengstoffattentat zum Beispiel, geändert haben sich die Zeiten, sind hier schon Risse bis Fugen in den Beziehungen mancher Figuren (Semir zu Andrea, aber auch zu Ben) und die Töne entsprechend schwerer, es gibt mehr Bewandtnis, mehr Streit und Aggression und schnell auch die erste Tote. Die obligate Verfolgung schließt sich an, durch Innenstadt und Rush Hour, Autos fliegen im strammen Schnitt über die Straßen und ein Linienbus knallt einmal in den Gegenverkehr. Eine Schießerei inmitten explodierender Pkw in der Unterführung schließt sich an, der Streit ist folgend erstmal beigelegt bzw. kurz vertagt, Prämisse und der Plot kann kommen, wird sich in den deutschen Actionthriller vorgewagt.

Es geht um einen Bombenbauer und 40 angemietete Kleintransporter, es geht um mehrere High Profile Bauten und die dazugehörige Architektin, es geht um eine Art Zeugenschutzprogramm und der Verwahrung in einem Safe House, einer Zweiraum-Absteige im unteren Mittelschichtgefilde, welches bald von allen Seiten angegriffen und zersiebt und gelöchert wird, und es geht um eine Ehe, die dramatisch den Bach hinuntergeht. Es geht um einen Familienvater, der von einem Sturmtrupp mit Maschinengewehren in die Zange genommen wird, und es geht um ein Wiedersehen, 14 Jahre und eine Beerdigung ist das schon her. Ein Mensch an einem Scheidepunkt, Beruf oder Familie, Gegenwart oder Vergangenheit, neuer Partner oder alter Partner; hierbei ist das Geschriebene und das adäquat Gespielte der Erzählung tatsächlich interessanter als der formale Rest. Die Regie von Franco Tozza passt sich dem hervorragend an, in mancherlei (wenigen) Momenten ertönt allerdings unpassend pathetische Arien- und Geklimpermusik, zudem wird man ausgerechnet hinten hinaus (mit der bondesken Besteigung schneebedeckter Öztaler Alpen, der Attacke auf einen NATO-Bunker und dem Stellen eines globalen Terroristenfürsten) signifikant schlechter.

8/10

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