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Pilotfilm #06: Für immer und ewig (2004)

Pilotfilm #06: Für immer und ewig (2004) 


2004 ist hier das Produktions- und Sendedatum, der Partner von Erdoğan Atalay, welcher nunmehr und folgend und nach acht Dienstjahren auch schon als Erster der Besetzung im Titel genannt wird, hört hier auf den Namen Christian Oliver; den kennen heute nur noch die Eingeweihten vom Cobra 11-Fanclub und die Experten. Oliver, der hier auch kurz vorm Ausstieg ist und kurz vor der Staffelübergabe an den nächsten Kollegen, ist vom Typ her eine Art Mischung aus Gedeon Burkhard und René Steinke, mit einem Schuss Johannes Brandrup, also von jedem ein bisschen und nichts so richtig, möchte man meinen, macht seine Sache aber ordentlich und hat bestimmt auch seine speziellen Fans und die Nostalgiker. Für alle anderen kracht auch hier gleich ein Auto in ein anderes und wird in voller Fahrt und glorreicher Zeitlupe nicht bloß ein Wohnmobil verschrottet, sondern auch ein in Flammen aufgehender Linienbus demoliert.

Auf der A4 Kreuz Köln-West Richtung Olpe ist das passiert, wichtig sind hier die Details, die Kleinigkeiten, wird doch gleich die Verfolgung des Unfallfahrers deswegen aufgenommen, weil es sich bloß um ein Ablenkungsmanöver (im großen Stil) handelt und die Geschichte mit dem ausgeklügelten Metallmassaker nicht etwa aufhört, sondern erst beginnt. Da die Verfolgung durch ein weiteres Ablenkungsmanöver und die nächste Karambolage schnell auch schon wieder zu Ende, werden die beiden übereifrigen, aber erfolglosen Autobahnpolizisten hier beizeiten zu 'Streifenhörnchen' und der Actionfilm zum Buddy Picture und dem Polizeikrimi degradiert. Gedreht von Sebastian Vigg, welcher damals schon die größeren Aufträge bekommen hat und die spezielle Zuneigung, und unterstützt von u.a. Franco Tozza, der die Jahre darauf bis heute und (auch nach Absetzung der eigentlichen Serie) den kommenden Eventfilmen 2022 dafür zuständig ist, bleibt es natürlich nicht beim bloßen Ermittlungsverfahren und der (guten) Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern, wenig später wird bei einem waghalsigen Sprung über eine Barriere schon wieder ein Fahrzeug abgeschrieben, die Bilder dabei übrigens angenehm bodenständig gehandhabt, die Stunts exorbitant, die Visualisierung drumherum eher braun in braun und bieder, die Handlung dafür gleichzeitig mit Grip, mit mal köstlichen Humor und öfters auch reichlich drüber.

Es geht um ein Beerdigungsinstitut, mit merkwürdiger Auffassung und einer ominösen Untergrundarbeit, es geht um Lebende und Liebende und Tote, außerdem auch um Roboter und natürlich und getreu dem Titel auch die angekündigte Heirat vom Semir (mit der hier noch hübschen, später recht verblühten Andrea); was hinten raus für emotionale Erpressung des Zuschauers sorgt und trotz einem voluminösen finalen Crash (in dem ein Tanklastwagen frontal in voller Fahrt einen Lkw samt Container 'rasiert') die Angelegenheit etwas verwässert. Zudem schlägt man einen Bogen zu Feuertaufe aus dem Jahre zuvor, mit einer erstaunlich beinlastigen Prügelei in einem stillgelegten Schwimmbad in Köln-Deutz und da speziell gegen einen bösewichtigen Wiedergänger; gespielt mit Inbrunst von Bela B Felsenheimer, der folgend noch einen Geldtransporter überfallen und die begleitenden Polizeifahrzeuge mit einem Granatwerfer ausschalten lässt. 

6/10

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