Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei (1996)

„Alarm für Cobra 11“ ist ohne Frage eine der erfolgreichsten, aber auch eine der dümmsten deutschen Serien. Seit 1996 auf Sendung, hat sich die Actionserie trotz wechselnder Besetzung eine erstaunliche Fangemeinde aufgebaut

Und so schalten jeden Donnerstag, wenn es heißt „ihr Tempo ist mörderisch“, rund drei Millionen Leute ein. Die Story ist einfach. Die Polizisten der Autobahnpolizei jagen Verbrecher aller denkbaren Klischees, crashen dabei dutzend Autos und jagen ebenso viele in die Luft – und das in einer Folge. Logisch klingt das nicht, und glaubt mir, die Logik haben die Macher auf der Autobahneinfahrt liegen gelassen. Massenkarambolagen auf der Autobahn, in denen sich zwei Autos parallel über einen Laster fliegend überschlagen sind keine Seltenheit, Lieferwagen explodieren Meter hoch obwohl nur ein kleines „Bömbchen“ als Postpaket im Kofferraum liegt (das Wort „Schwerkraft“ scheint den Machern ein Fremdwort zu sein). So schön die Action auch ist, ein bisschen Logik darf man schon erwarten. Zu loben sind jedoch die oft halsbrecherischen Stunts, die zumindest teilweise Hollywood-Niveau erreichen - die Billigaction erreicht dieses Niveau jedoch nicht im Entferntesten.

Zugegeben, meist ist die Action für eine Fernsehserie von der Inszenierung her nicht von schlechten Eltern, wobei natürlich immer nur schrottreife Karren gecrasht werden. Das fällt bei jeder Szene auf, BMWs oder teure Luxuskarossen bleiben immer schön heil. Der Unterhaltungswert ist durch die Dämlichkeit der Actionszenen jedoch dermaßen hoch, dass man engagiert mitraten kann, welches Objekt denn als nächstes „das Weite sucht“.

Die Geschichten sind eigentlich immer die Gleichen, weder besonders spannend noch besonders einfallsreich. Die Story dient nur als Zusammenhalt für die zahlreichen Explosionen und Verfolgungsjagden.

Die Darsteller wechselten im Laufe, nur Erdogan Atalay war durchweg dabei. Große Leistungen darf man nicht erwarten, werden jedoch auch nicht benötigt.

Fazit:
„Alarm für Cobra 11“ ist eine sehr dumme, aber auch sehr unterhaltsame Serie, die durchweg auf Action setzt. Dieses Motto geht nur teilweise auf, da die Actionszenen dermaßen unlogisch und überzogen sind, dass es unfreiwillig komisch ist. An einem winterlichen Donnerstagabend, an dem meist nichts Gescheites läuft, kann man sich das Spektakel ruhig mal reinziehen.