Lange bin ich an dieser B-Perle des Horrors vorbeigeschrappt; heute erfolgte dann meine Erstsichtung (aus Lust an der Sache sogar mal im O-Ton, was aber auch keine Kunst ist bei der dünnen Story und den doch eher platten Dialogen).
Pumpkinhead punktet auch nicht durch geschmeidige Dialoge oder besonders gute Darsteller (Lance Henrikson sticht positiv hervor, so wie der Darsteller des Rednecks und die Hexe), sondern am ehesten durch seine grandiosen Effekte, welche auch heute noch sehenswert sind.
Generell wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, der Film baut teils gute Atmosphäre auf und hat einige nette Studiobauten (Friedhof, Hütte, Haus der Hexe[wobei dies nach heutigen Maßstäben doch sehr künstlich aussieht])-dazu gibt es oft ordentlich dunstigen, kalten Nebel und wehende Blätter-herrlich. Weniger kann die Wüstenlandschaft punkten. Auch der Soundtrack konnte mich nicht durchgängig überzeugen; einige Passagen sind gelungen-viele leider auch nicht. Die Schauspieler sind idR nicht mehr als Fastfood für das Monster.
Bei der Dramaturgie hat man leider auch geschwächelt-es ist eine bewährte Regel, das Monster zumindest das erste Viertel des Films nicht komplett zu zeigen. Pumpkinhead bricht diese Regel leider und enthüllt das Monster sehr früh, was leider Spannung verschenkt.
Das Monster selbst ist auf einem so hohen Standart, dass es aus meiner Sicht problemlos mit Monstren aus dem Hobbit mithalten kann. Überhaupt kann ich es nicht oft genug betonen, dass nach derzeitigem Stand Mechatronik und Masken immer noch wichtig sind und reines CGI praktisch immer ausstechen oder zumindest damit gleichziehen. Beachtlich dass dieser Film bereits fast 30 Jahre alt ist. Der Pumpkinhead muss sich hinter Alien (zu dem es viele Parallelen gibt, nicht nur bezüglich des Darstellers) nicht großartig verstecken. Man merkt, dass die Effekte vom selben Effektegenie stammen.
Die Story bei Punkinhead ist seicht, aber solide und zweckmäßig. Viel tiefgreifender hätte ich mir sie auch gar nicht gewünscht, wenngleich man manches hätte eleganter lösen können (z.B der Tod des Jungen) und bei der Pumpkinhead-Legende hätte man mehr Anspielungen und Mythisches einstreuen können (da der Film ohnehin einen Schwerpunkt auf das Monster legt, wäre dies eine sinnvolle Verstärkung gewesen).
Das Finale und viele Attacken waren dann auch aus meiner Sicht etwas unspektakulär von den Kämpfen und Tötungen her-auch hier hätte man etwas ideenreicher und vielleicht auch blutiger sein können.
Alles in allem aber ein sehr solider Film mit tollen Effekten, einem klasse Monster mit Wiedererkennungswert und stellenweise guter Atmosphäre.