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Abel Ferrara gilt heute als Meisterregisseur, doch sein Langfilmdebüt mit ihm in der Hauptrolle, wie er nachts ziellos durch New York rennt und Penner mit dem Akkubohrer bearbeitet, ist absoluter Mist. Das abwechselnd dröhnende und vernuschelte Undergroundwerk fällt inhaltlich notdürftiger aus als die meisten Feriencampslasher und ist eindeutig mehr ein auf Zelluloid festgehaltener Drogenexzess denn Kunst. Gerade mal die 5 Minuten mit der blutigen Bohreraction sind gut. Die restliche Zeit über muss man dem Treiben irgendwelcher kaputten Typen zusehen oder das Geschrammel einer grausig schlechten Rockband ertragen. Letzteres macht jeden wahnsinnig und es bläst den Streifen erhebllich auf. Dass der Driller Killer seine Wut an Unbeteiligten auslässt, soll wohl als Aussage über die sinnlose Gewalt in unserer heutigen Gesellschaft dienen.
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Der erste Langspieler von New York-Filmer Abel Ferrara. Dieser zeigt sich als Blueprint seines Stiles, sehr düster, pessimistisch und schmuddelig, ein authentisches Abbild zum Großstadt-Moloch, aber auch ein Film der wie viele seiner Werkes wegen genannter Attribute irgendwie nur wenig Spass macht. Zudem war die Besetzung seiner eigenen Person in der Hauptrolle vielleicht nicht die beste Wahl, wie leider auch der Großteil des anderen Casts nur wenig glänzt. Aber alles eine Budget-Frage denke ich. Die experimentellen und progressiven Elemente die in die Inszenierung eingeflossen sind wirken allerdings noch etwas ungeschliffen, eher wie ein ausgeprägter Drogeneinfluss bei allen Beteiligten von Driller Killer. Sicher nicht nur "wie". Passt perfekt ins Grindhouse-/Exploitation-Rooster.
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Interessante Mischung aus Thriller und Horrorfilm mit Anleihen beim Experimentalfilm. Gegenstand der Geschichte ist eine rastlose Künstlerseele, die, unzufrieden mit sich und ihrer Umwelt, schließlich nur den Ausweg in Zerstörung sieht. Gezeigt wird der Weg vom äußeren Chaos der Großstadt hin zum inneren Chaos der wachsenden Aggressionen. Die zelebrierten Gewaltsequenzen verdecken dabei teilweise die Aussage Ferraras und die Absicht, mehr als die üblichen Versatzstücke des Genres abliefern zu wollen. Dennoch eine ungewöhnliche, aber auch sperrige Studie über intrapersonelle Konflikte, die fernab von Mainstream-Unterhaltung das Talent des Regisseurs erkennen lässt.
7
Pessimistischer Low-Budget-Film, der auf drastische Weise den Untergang des Einzelnen im Großstadt-Moloch thematisiert. Die in dunklen Bildern fotografierte Leidensgeschichte des von Ferrara selbst verkörperten Künstlers ist atmosphärisch sehr dicht und geht dementsprechend an die Nerven. Die wenigen harten Szenen tragen ihr übriges dazu bei. Fazit: Gut, aber Ferrara sollte später noch wesentlich bessere Filme drehen.