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Eins vorweg: Dieser Film ist NICHT Ferraras Regie-Debüt! Bereits 1975 hat er einen Kurzfilm (The Hold-Up) und Nine Lives (a.k.a. The Nine Lives Of A Wet Pussy, a.k.a. The Nine Lives Of A Wet Pussycat) gedreht. Der Kurzfilm handelt von einem Tankstellenüberfall, während Nine Lives von 2 lesbischen Freundinnen erzählt, die sich in ihre sexuellen Phantasien hineinsteigern und gegenseitig schildern. U. a. tritt Ferrara als alter Mann (unter dem Pseudonym Jimmy Laine) auf. 1977 folgten zwei weitere Kurzfilme.
Mit dem Driller Killer gelang Ferrara etwas, daß später William Lustig (Maniac) und McNaughton (Henry) fortführen sollten: Die Großstadt als Moloch darzustellen, wie es kaum einem Film zuvor gelungen war; einzige Vorbilder waren Scorseses Mean Streets und Taxi Driver.
Ferrara spielt einen Künstler, für den es nicht gut läuft. Er malt zwar regelmäßig und ist von seinen Werken überzeugt, doch sein Agent kanzelt ihn damit ab, daß solche Bilder niemand kaufen will. Dabei hätte Reno das Geld dringend gebraucht! So rutscht er immer mehr in Depressionen und Existenzängste hinab. Die Musik der Punkband, die nebenan ihren Übungsraum hat, tut ihr Übriges. Schließlich hält er es nicht mehr aus und greift diejenigen an, die schon bald seine Kumpels sein könnten: die Penner auf der Straße; mit einem Akku-Bohrer.
Hauptsächlich im Dunkeln spielend wird man unweigerlich in seinen Bann gezogen und fühlt sich schließlich so elend wie Reno. Ohne Aussicht auf baldige Besserung der Lage bleibt für ihn nur dieser eine Weg. Indem er es beiseite schafft, scheint sich seine Lage zu verbessern.
Driller Killer geht es ähnlich wie TCM. Nur in einer Szene wird die Darstellung sehr drastisch. Ansonsten sorgt wie bei Hooper die beklemmende und aussichtslose Atmosphäre dafür, daß dem Film der Ruf vorauseilt, besonders brutal zu sein. In GB war der Film jahrelang verboten, in Deutschland ist er nie erschienen.

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