New York City, Downtown. Ein erfolgloser Maler namens Reno, der darunter leidet, daß sein Vater ein Alkoholiker ist, mietet sich mit seiner Freundin Carol ausgerechnet in eine Wohnung neben den Übungsräumen einer Punkband ein. Von düsteren Visionen gequält, greift er zur Bohrmaschine und wird so zum mehrfachen Mörder an einigen Pennern von der Straße, die er haßt, weil er fürchtet, ebenso wie sie oder sein Vater zu werden. Schlußendlich vergreift er sich sogar noch an seiner Freundin, die er in der gemeinsamen Wohnung tranchiert…
Abel Ferraras schockierender Horror-Erstling ist ein in der Literatur vielbesprochener Film, der in England sogar mit an der Spitze der verbotenen Filme steht. Dabei ist an „The Driller Killer“ ziemlich bemerkenswert, daß eines der gängigsten Genremuster einmal durchbrochen wird, indem nicht hübsche Mädchen die schreienden Opfer sind, sondern derilierende Penner. Ganz ins Detail geht der exzentrische US-Independent-Regisseur, der 1981 mit „Die Frau mit der 45er Magnum“ ebenfalls heißen Diskussionsstoff lieferte, eigentlich nur in einer Mordszene. Diese ist aber so realistisch geworden, daß es den GB-Zensoren offenbar reichte. Der beklemmende und brutale Gesamteindruck lassen „The Driller Killer“ über ein erträgliches Maß hinaus düster und nihilistisch erscheinen, so daß er an der Spitze der Werkzeugkisten-Mord-Streifen steht, von denen er der beste ist, weil er so etwas wie eine Geschichte zu erzählen hat. „The Driller Killer“ ist bislang nicht in synchronisierter Form erhältlich. Mit Jimmy Laine (= Abel Ferrara), Carolyn Marz, Harry Schultz, Baybi Day u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin