"Nah. I'm just a cook."
Vier Filme waren scheinbar die Bewährungsprobe für Steven Seagal. In seinem fünften gab man ihm die Möglichkeit sich in einem großen Blockbuster zu beweisen. Und bewiesen hat er sich allemal. Mit einem Einspielergebnis von über 150 Millionen Dollar, wurde er endgültig zum Actionstar, der sich vor anderen Genregrößen nicht mehr verstecken muss.
Terroristen übernehmen die USS Missouri, auf ihrer letzten Fahrt. Da nur noch die Kern-Mannschaft an Board ist, fällt das auch relativ leicht. Doch der Anführer (Tommy Lee Jones) und der Verräter auf seiten der Marine (Gary Busey) haben nicht mit dem Schiffskoch (Seagal) gerechnet. Casey Ryback, war nämlich Ex-Elitesoldat und ist mächtig angefressen, das ihm jemand die Suppe versalzen will.
Natürlich erinnert einen der Plot ganz klar, an die Die Hard-Filme. Aber welcher Actioner zu dieser Zeit hatte nichts mit Die Hard gemein? Was in einem Hochhaus funktioniert, klappt genausogut auf einem Schiff. Auch hier gibt es die nötige Enge um Spannung zu erzeugen, aber gleichzeitig auch genug Freiraum um so einiges in die Luft zu sprengen. Ausserdem fällt mir auch kein andere Stirb Langsam - Ableger ein, der so gut funktioniert wie Alarmstufe Rot.
Dies liegt auch zum großen Teil an Seagal selbst. Zum ersten Mal in seiner Schauspielkarriere weicht Seagal hier von seinem typischen Charakter ab. Zwar hat er immer noch nur einen Gesichtsausdruck zu bieten, zeigt aber viel mehr Sinn für Humor in seinen Dialogen. Seine Wortwitze bringt er stets mit dem korrekten Timing und in Sachen Kämpfen macht ihm sowieso keiner was vor. Ryback zuzusehen wie er stets mit einem Lächeln die Terroristen dezimiert ist eine wahre Freude. Im Gegensatz zu seinen früheren Werken kriegt er es diesmal mit bekannten Gesichtern zu tun. Den Anführer der Truppe mimt Tommy Lee Jones, der seine Rolle mit soviel Elan darstellt, das man meinen könnte nach dem Dreh wäre er wirklich ein paar Tage in der Klapse gelandet. Als Handlanger gibt es noch Gary Busey, der sich als schleimiger Verräter hervortut. Neben diesen ganzen Psychopathen gibt es dann noch Ex-Playboy-Bunny Erika Eleniak als Eye-Candy.
Obwohl eher auf die breitere Masse abzielend, liess man es sich nicht nehmen, neben herkömmlicher Action auch mit viel Brutalität zu Werke zu gehen. Seagal bricht in gewohnter Manier Knochen, sticht seine Gegner in blutigen Messerduellen nieder und schiesst so manchem Terroristen in sämtliche Körperteile. Darüber hinaus kracht es auch noch in allen erdenklichen Formen und so manches Set geht dabei zu Bruch. Alles Dinge die man heute im Kino nicht mehr zu sehen bekommt.
Alarmstufe Rot ist nach Stirb Langsam eindeutig einer der besten Actionfilme überhaupt. Laut, Brutal und schnell, kämpft sich Seagal durch ein Schiff voller Terroristen und reisst dabei einen coolen Spruch nach dem anderen. Was will man als Actionfan mehr?
9/10