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Die Geschichte vom Brandner Kaspar

Der Brandner Kaspar (Franz-Xaver Kroetz) ist ein Hundling. 69 Jahre ist der Büchsenmacher alt und in den heimischen Wäldern immer noch als Wilderer unterwegs. Unterstützt wird er von seinem Jagdhund Gustl und Knecht Toni (Peter Ketnath). Der ist in die Enkelin Nannerl (Lisa Maria Potthoff) verliebt. Bürgermeister Kugler (Gerald Alexander Held) und Hofjäger Fonse (Sebastian Bezzel), welcher ein Ex vom Nannerl ist, sind dem Trio seit langem auf der Spur, haben ihm die Straftaten aber nie nachweisen können. So schießen sie erneut ein Wild und tricksen die beiden immer wieder aus. Da bekommt der Brandner eines Abends unwillkommenen Besuch. Niemand geringerer als der Boanlkramer (Michael Herbig)- der Tod höchstpersönlich - steht plötzlich in seiner Hütte. Denn der kommt so wie es ihm aufgesetztet wird. Er holt die Bayern in den bayerischen Himmel, in dem es Weißwürscht und Weizen gibt. Brandners Zeit ist abgelaufen, aber der weigert sich ums Verrecken, den Sensenmann ins Jenseits zu folgen. Schlitzohrig wie er ist bietet er ihm erst einmal einen "Kerschgeist" an, dem der notorisch Unterkühlte bald Gefallen findet. Er verwickelt den Boanlkramer in ein Gespräch, wo er selbst fest stellt, dass sonst niemand so freundlich zu ihm ist. Abgefüllt lässt er sich auf ein Kartenspiel ein: Gewinnt der Kaspar darf er bis zu seinem 90. Geburtstag am Leben bleiben, verliert er, folgt er dem Boanlkramer in den Himmel. Durch einen billigen Trick lässt sich der Boanlkramer übertölpeln. Der göttliche Weltplan ist nun durcheinander... vielleicht gibt es eine Lösung den alten Sturkopf doch noch zu überzeugen. Mit seinem neu gewonnenen Leben hüpft er erst einmal mit einer Bekannten ins Bett und nimmt sein Handwerk wieder auf. Als auch noch ein reicher Preuß in die bayerischen Wälder kommt und ihm Aufträge verspricht fasst er wieder neuen Lebensmut und freut sich auf die nächsten 21 Jahre. Doch ein solcher Handel hat wohl zwei Seiten!

Story:
Ich finde es äußerst spannend, sich mit dem Thema Tod auseinanderszusetzen. ich finde es noch spannender eine Version mit dem Tod feilschen zu können vorgesetzt zu bekommen um dann darüber diskutieren zu können. Dieser Film mag so manchen an die Heimatfilme früherer schöner Zeiten erinnern. Jedoch hinkt der Vergleich. Weder sind die Farben prächtiger als die Blume in ihrem schönsten Blüte noch pfeifen die Spatzen die Fröhlichkeit von den Dächern. Joseph Vilsmaier zeigt die Geschichte des Bayerns um 1871. Es war nicht all zu einfach zu der damaligen Zeit. Auch damals gab es Ärger und Korruption und schließlich den Ärger mit dem Tod.

Umsetzung:
Ich finde Joseph Vilsmaier hat das Thema gut eingefangen und mit Michael Herbig einen außergewöhnlich lustigen Boandlkramer den Zuschauern vorgesetzt. Trotzdem baut der Film eine spannende und ernsthafte Atmosphäre auf. Die bayerische Mundart ist zugunsten der Massentauglichkeit verloren gegangen, was nicht schlimm ist, jedoch als grundsätzliche Verfremdung gilt und daher kritisch zu betrachten ist.
Trotzdem sehe ich als junger Mensch in dieser Welt ein kleines Stückchen Heimat in diesem Film. Und ich finde es absolut in Ordnung, dass man jetzt versucht wieder die Themen zu verfilmen, die eine in Wirklichkeit auch betreffen, hier in Deutschland, Bayern und Franken. Sei es vergangene Kultur oder auch aktuelle Zeitgeschichte.

So wie es mir aufgesetzet war beurteile ich den Film als nostalgisch gut.

Fazit:
Eine gute Umsetzung für die große Leinwand

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