Ok, das sich Asylum Films in den letzten gut 10 Jahren als Trittbrettfahrerstudio Nummer 1 etabliert hat, ist sicherlich keine große Neuigkeit. Auch das man bei Asylum mit einem Budget, dass selten im hohen 6-stelligen Bereich liegt, den ein oder anderen ganz ordentlichen Film produziert hat sei wohlwollend erwähnt (ich sage nur "I am Omega", "Snakes on a train" oder "War of the Worlds", letzterer immerhin mit C. Thomas Howell in der Hauptrolle). Aber was man jetzt mit "Death Race 3000" abgeliefert hat, ist so ziemlich das mieseste was ich seit sehr, sehr langer Zeit gesehen habe.
Ich gebs zu, ich hab mich durch reißerische Aufschriften auf dem DVD-Cover und noch viel mehr durch das Mitwirken der "Insane Clown Posse" beeindrucken lassen. Letztere halte ich für das durchgeknallteste und bekloppteste Hip-Hop-Duo aller Zeiten und ja, da hab ich sogar die ein oder andere CD von, auch wenn die schon einige Jahre auf dem Buckel haben.
Aber zurück zum Film. Der ist in billiger Digitaloptik gedreht worden und orientiert sich irgendwo zwischen Roger Cormans genialem "Death Race 2000" und dem ja ebenfalls noch dieses Jahr anlaufenden "Death Race" mit Jason Statham. Die Story *hüstel* orientiert sich dabei an letzterem (und noch ungefähr zig anderen Filmen).
In der Zukunft gibt es in den USA eine große Zone, in der alle Gefangenen eingesperrt sind. Dumm nur das die öffentliche Wasserversorgung direkt darunter verläuft und irgendein Gangster jetzt plant das Wasser zu vergiften. Da man aus irgendwelchen Gründen nicht einfach das ganze Gebäude in dem der Badguy sitzt plattbomben kann, wird eine Menschenjagd ausgerufen, naja, da die seit einigen Jahren verboten sind, wird ein Rennen ausgerufen, das zum Ziel hat den Vergifter tot oder lebend (eher aber wohl doch tot) zu fangen. Was das jetzt von einer Menschenjagd unterscheidet und warum das Ganze im TV Vermarktet wird ist mir (wie so vieles in diesem Film) auch nicht klar.
Es finden sich jedenfalls 4 Duos, die sich der Aufgabe stellen wollen und die eindeutig an Cormans "Death Race" angelehnt sind:
- 2 lustige Mafiosis, die in der deutschen (hundsmiserablen) Synchronisation mit fiesem Akzent sprechen
- 2 Ex-Soldaten, die mit ihrem Jeep auf die Jagd gehen und dabei einen IQ irgendwo in der Region einer Scheibe Weißbrot haben.
- 2 äußerst luftig angezogene Mädels, die erst einmal die Mafiosi ordentlich anheizen, die dann aber doch abblitzen lassen. (Dialogbeispiel: "Sollen wir euch einen blasen" - "Ja, los" - "Machen wir aber nicht")
- und zuletzt Violent J und Shaggy 2 Dope, die mit einem Eiswagencabrio (!) mit Raketenwerfer (!!) und gigantischem Fleischwolf (!!!) an den Start gehen.
Ab dem Start des Rennens (das einer der Mafiosis auf Grund einer Demonstration der Explosionskapsel, die jeder Teilnehmer ohne sein Wissen im Hals hat, nicht mehr erlebt) geht es dann eigentlich nur darum das die Teams in miesen Effekten auf Knastis zufahren und die dann irgendwie sterben, was man aber nichtmal richtig sieht, da der Kameramann mal wieder Epileptiker mit ADHS Syndrom ist und zudem der Cutter wohl zum ersten Mal in seinem Leben die Möglichkeit hatte ohne Aufsicht wahllos Schnitte zu setzen. Unübersichtlich ist hier noch ein Kompliment.
Blutig ist das ganze zwar schon irgendwie (Faust durch Körper, Köppe die Explodieren, der Fleischwolf kommt zum Einsatz), aber es sieht einfach immer nur unglaublich mies und billig aus. Da hilft es auch nicht, wenn der Badguy eine Art Cyborg Muskerprotz hat, der sich Alufolie und Pappaplikationen an den Arm geklebt hat. Auch die Location, die sich auf ein winziges Büro, eine alte Fabrik und einen Parkplatz beschränkt hilft da nicht weiter.
Das Ding ist echt mies, unfassbar mies, geradezu gehirnschmelzend blöd und atemberaubend dämlich. Eindeutig nur was für die ganz hartgesottenen Trashfans. Ich war immer wieder zwischen ungläubigem Staunen, Kopf gegen die Tischplatte schmettern und hysterischen Lach- und Weinkrämpfen hin- und hergerissen. Bitte Asylum, gebt euch mit "100 Million B.C.", "The Day the earth stopped" und "2012 Doomsday" die alle dieses Jahr noch anstehen, wieder etwas mehr Mühe!
1 von 10 Punkten (erhöht sich aber vermutlich mit jedem Sixpack, den man getrunken hat, um einen weiteren Punkt).