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1934 drehte der aufstrebende Regisseur Frank Capra mit Clark Gable und Claudette Colbert den Film "It happened one Night", eine Liebeskomödie um eine entlaufene Millionärstochter, die an einen Reporter gerät. Der Film war ein überwältigender Erfolg, der erste (und bis 1991 einzige), der in allen vier Hauptkategorien (Hauptdarsteller, Hauptdarstellerin, Regie und bester Film) den Oskar gewinnen konnte. Clark Gable wurde mit "Vom Winde verweht" (inflationsbereinigt immer noch der erfolgreichste Film aller Zeiten) zur Ikone und Frank Capra sollte zwölf Jahre später meinen absoluten Lieblingsfilm drehen. Auch in Deutschland war der Film ein voller Erfolg und rief Nachamher auf den Plan.Das Ergebnis ist "Glückskinder" mit dem damaligen Traumpaar Willy Fritsch (als Poet, der sich als Reporter verdingen muss) und Lilian Harvey (als Herumtreiberin), die Dialoge wurden von Curt Goetz geschrieben, der nach dem Krieg mit "Das Haus in Montevideo" und vor allem "Hokuspokus" zeigen solltem dass gute Komödien auf deutsch möglich sind.
Der Film ist, wie die Vorlage, eine Screwballkomödie, also eine Komödie, die ihren Witz aus Wortgefechten zwischen den Protagonisten gewinnt. Dabei kommt es auf bissige, freche Diaologe an, die nicht ins Vulgäre abgleiten und auf Schauspieler, die eben diese Dialoge punktgenau und gut getimt "liefern". Dazu gehören interessante, oft drollige Nebenfiguren, die auch nicht auf den Mund gefallen sind. Das letzte gelungene moderne Beispiel für diese Art des Humors sind wohl die "Gilmore Girls", die das auch wundervoll geschafft haben. Die Handlung ist dabei Nebensache, der junge Mann wird von seinen Kollegen auf den Arm genommen und sitzt deshalb als Besucher im Gerichtssaal, wo ein junges Mädel fast als Herumtreiberin verurteilt wird. Um ihr zu helfen, gibt er sich als Verlobter aus, was der Richter nicht so lustig findet, also verheiratet er die beiden kurzerhand. Alle Zeitungen berichten über die Skurrilität - außer der, die ihn dahin geschickt hat. und so weiter, am Schluss lieben die beiden sich und alles ist gut. Interessant auch, dass man sich eine solch freche und selbstbewusste Frau, wie sie hier präsentiert wird, zwar auf deutsch, aber nicht in Deutschland vorstellen konnte - der Film spielt in New York.
Irritierend wirkt lediglich eine Gesangsnummer in der Mitte des Films (allen Ernstes - "Ich wollt ich wäre ein Huhn"!), ansonsten unterstreicht der Film, dass der deutsche Film mal Weltrang hatte, was ja auch der Erfolg der Emigranten in Hollywood zeigt.
In Amerika gilt "Glückskinder" als ein Paradebeispiel für Screwballcomedy, in Deutschland ist er fast unbekannt. Schade. Besser als ein Großteil dessen, was in den letzten 80 Jahren als deutsche Komödie verkauft wird, ist er allemal.

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