Als ich in den Neunzigern zum ersten Mal die Videokassette dieses Slashers in den Händen hielt, da fragte ich mich schon ein wenig, was Maniac-Regisseur William Lustig dazu hinreißen lies, einen solchen Müll zu fabrizieren? Über all die Jahre von der ersten Begegnung bis zum tatsächlichen Sehen sollte ich nicht ganz Unrecht behalten, zumal "Uncle Sam" auch ganz bestimmt nicht das Prunkstück in der Sammlung von Horror-Ikone Larry Cohen ist, der einmal mehr als Drehbuchautor fungierte. Für William Lustig war es der letzte abendfüllende Spielfilm bevor es an den rein technisch-vertrieblichen DVD-Release ging...
Story: Ausgerechnet am US-Nationalfeiertag erwacht ein Zombie-Veteran, um die üblichen verdächtigen Teenager abzumurksen.
Irgendwie hat mich der ganze Film fortwährend an die Simpsons erinnert: Überall Kostüme von Kolonialisten, Abraham Lincoln, Feuerwerk, Stars and Stripes und selbst Robert Foster schaut als Ronald Reagan-Verschnitt mal kurz vorbei. Bart und Homer anywhere? Leider ist es nur ein etwas albern kostümierter Killer, der die Axt schwingt. Ist die erste Hälfte von "Uncle Sam" schlichtweg zum Vergessen, so folgt in der Zweiten ein kaum orgineller Schnitzler. Eine große Feiertagsparty wird zum Aufhänger genommen, um dem eine persönliche Metzelparty folgen zu lassen. Schema F lässt grüßen.
Immerhin hat es Lustig erneut geschafft, eine äußerst illustre B-Cast in diesen gehobenen Quatschkäse zu bekommen, der wohl nur gemacht werden musste, weil es irgendwelche Finanziers so wollten. Der Abgang von der Bühne ist dem Kultregisseur leider nur sehr mäßig geglückt. "Maniac", "Maniac Cop" oder "Vigilante" waren echte Klassiker. Was hier geboten wird, ist die pure Belanglosigkeit mit leicht alberner Note.