The Master
(Splendid film)
Da sollte man meinen, Regisseur Tsui Hark (Black Mask) und Darsteller Jet Li (Fist of Legend) seien nach den bekannten Erfolgsfilmen wie Once Upon a Time in China ein Garant für hochwertige Martial Arts – Filme, und dann schaut man sich diese Produktion aus dem Jahre 1992 an und wird eines besseren belehrt.
Die Geschichte ist in LA angesiedelt, und handelt von unserem Helden Jet (Jet Li), der seinen Lehrmeister Chan Hou Tak in den Staaten besuchen möchte. Dort angekommen findet er dessen Laden jedoch zerstört und geschlossen vor. Jet findet heraus, dass ein skrupelloser Amerikaner namens Johnny (Karate-Champion Jerry Trimble) das Kampfsportschulenmonopol aufbauen möchte, und sich deshalb mit allen möglichen Mitteln seine Konkurrenz vom Hals schaffen will. Jet jedoch hat mittlerweile Unterstützung durch eine Hispano- Gang und die junge Angestellte May (Crystal Kwok), welche ihn unterstützen in seinen Bemühungen, dem treiben Johnnys ein Ende zu setzen.
Die Geschichte klingt bekannt? Ganz bestimmt, denn so oder in ähnlichen Variationen hat man sie schon als Genrefan in ähnlichen Filmen zu sehen bekommen. Der Versuch einer ernsthaften Aufarbeitung der Situation chinesischer Immigranten in den Staaten geht im teils albernen Humor unter, der Rest wird mit Klischees und Logiklöchern überspielt. Dabei greift man auf eher unerfahrene Darsteller zurück, die sich mit der Interpretation ihrer Landsleute (ich denke hier an die Hispano - Gang) wohl eher keine Freunde gemacht haben dürften.
Dass man sich trotz all der genannten Mängel kurzweilig unterhalten lassen kann, liegt daran, dass ein charismatischer Darsteller wie Jet Li selbst aus dem allerletzten Drehbuch noch was herausholen kann. Dies gilt auch für Regisseur Hark, der versucht, mit visuellen Spielereien über so manche offensichtliche Lücke hinwegzutäuschen.
Die Blu ray aus dem Hause Splendid film ist komplett ungeschnitten, dem Bild und Ton jedoch sind das Alter anzumerken. Hier kann jedoch der Ton ein wenig besser abschneiden als das Bild, welches etwas blass und verwaschen wirkt. Im Bonussektor wiederum nur eine Programmshow.
The Master ist ein Film für hartgesottene Jet Li Fans, der kurzweilig mit seinen Kampfszenen zu unterhalten weiß, aber einiges an Potential verschenkt, und dadurch nur durchschnittliche Qualität aufzuweisen hat. Da hatte man als Fan von Regisseur und Hauptdarsteller etwas mehr erwartet.
CFS