Jill Rips (2000)

Also, dieser Film ist wirklich eine sehr zwiespältige Angelegenheit. Er hat seine Stärken und Schwächen. Zum einen wäre da einmal die völlig ausgekaute Story, im Prinzip ein ganz normaler Krimi. Einzig das Milieu in der Hardcore-Porno-Branche habe ich bisher nur in "8mm" gesehen, doch diese beiden Filme kann man nicht vergleichen. Das Element 'Täter ist dem Hauptcharakter sehr nahe stehende Person, von der man es am wenigsten erwartet hätte' erinnert z.B. an "The Shooter", ebenfalls mit Dolph Lundgren in der Hauptrolle. Aber nun zum Film selbst.

Mir sind die nicht sonderlich gute Schnitttechnik und der sehr dezimierte Einsatz von Sound Effekten aufgefallen. Szenen wirken manchmal, besonders zu Anfang, zu plötzlich abgeschnitten. Harte und weiche Schnitte sind jeweils oft an der falschen Stelle eingesetzt. Und der Film wirkt besonders bei Schlägereien wie auf stumm geschalten.

Ebenfalls sehr abstoßend waren für mich einige wirklich schwachsinnige Elemente und Zitate, die anscheinend "cool" sein sollen (z.B. Matt's "Witz" über die Perücke des Elvis-Imitators). Auch manche Schauspieler lassen mit ihren Leistungen sehr zu wünschen übrig, besonders Charles Seixas alias "Big Jim". Die Szene, in der Matt ihn herumkutschiert, ist wirklich sehr schlecht gespielt. Allerdings spielt Dolph Lundgren seine Rolle relativ gut, hatte aber bisher nur Charaktere dieser Art gespielt; wieder gut zu vergleichen mit "The Shooter". Auch in der Sex-Szene macht er sich besser, als ich von ihm erwartet hatte.

Doch es gibt auch manche Dinge, die den Film von den 1/10 Punkten ein Stückchen nach oben rücken. Z.B. einige wirklich nette Special Effects, mehrere Wendungen, auch wenn diese zum Teil vorhersehbar sind, und, wie gesagt, die überdurchschnittliche Leistung von Dolph Lundgren.

Ganz nebenbei, das Cover der DVD ist wirklich gelungen, aber ich habe im ganzen Film (habe die ungeschnittene Version gesehen) kein einziges Mal eine silberne Beretta gesehen, sondern nur Revolver. Sozusagen ein Goof auf dem Cover. *g*

4/10