Es ist schon ein wenig enttäuschend was man aus der "Transporter-Reihe" gemacht hat. Schon Teil zwei war gnadenlos übertrieben, konnte dies aber durch seinen charismatischen Helden und die Non-Stop Action gut kaschieren. Bei "Transporter 3" geht es genauso weiter mit dem Unterschied, dass es hier wesentlich weniger zur Sache geht. Choreograph Corey Yuen war hier kaum gefordert, dies gilt auch Francois Berléand (Tarconi), Jeroen Krabbé (Vasilev), sowie leider auch Robert Knepper als Fiesling Johnson. Regisseur Olivier Megaton (Red Siren) kann man hier keine Vorwürfe machen, er musste sich an die Anweisungen von Produzent und Drehbuchautor Luc Besson halten und bekam ein Nichts an Story vorgesetzt. Zudem hatte er sich an die niedrige Freigabe zu halten, doch an den Härtegrad des Vorgängers mit der selben Freigabe, kommt man hier lange nicht heran. Zurück bleiben enttäuschte Fans, die sich hier nur noch auf den kernigen Jason Statham freuen können, die einzige Konstante der Trilogie.
Frank Martin (Jason Statham) hat sich zur Ruhe gesetzt und geht gerne mit seinem Kumpel Inspector Tarconi (Francois Berléand) fischen. Doch der Verbrecher Johnson (Robert Knepper) zwingt ihm einen neuen Auftrag auf. Frank soll Valentina (Natalya Rudakova), die Tochter des ukrainischen Umweltministers Vasilev (Jeroen Krabbé) nach Budapest bringen. Frank sowie Valentina haben beide ein explosives Armband verpasst bekommen, entfernen sie sich zu weit vom Auto explodiert es. Obendrein ist noch eine andere Partei hinter Frank her, während Tarconi alle Hebel in Bewegung setzt, um Frank zu helfen.
Genau wie im Vorgänger ist die Story nicht viel wert. Es geht um eine gewöhnliche Erpressung, was der Zuschauer schnell durchschaut. Es ist schon erschreckend wie wendungsarm dieser Plot bleibt, man merkt genau, dass Besson und Robert Mark Kamen auf Biegen und Brechen dieses Screenplay schrieben. Immerhin Frank Martin hat man uns gelassen, er ist immer noch der Alte, behält in jeder Situation die Fassung. Jason Statham weiss auch hier zu überzeugen, obwohl seine flapsigen Sprüche auch weniger geworden sind. Was Luc Besson an Natalya Rudakova fand, kann ich nicht verstehen. Ein weiteres Modell in der Filmwelt, welches nicht schauspielern und dann noch so einen aufdringlichen Charakter verpasst bekommt. In jeder Beziehung geht einem Rudakova bald tierisch auf die Nerven. Robert Knepper ist normalerweise eine sichere Bank, aber auch er agiert hinter seinen Möglichkeiten, sowie Jeroen Krabbé. Francois Berléand hat zu wenig Screentime, ist aber diesmal auch ziemlich blass, immerhin gewohnt humorvoll.
So sieht es hier schon mal düster aus, aber ich kann auch eine kleine Entwarnung geben, denn unterhaltsam ist "Transporter 3" allemal, wenn auch nicht lückenlos. Zum Beispiel diese aufgezwungene und gekünstelte Lovestory zwischen Frank und Valentina müsste wirklich nicht sein. Dann hockt man ständig im Auto, quatscht über uninteressante Dinge, fährt von Ort zu Ort, liefert sich hier mal eine Verfolgungsjagd und da mal eine Klopperei. Doch selbst hier sieht es mau aus. Der Höhepunkt ist der lange Kampf in der Werkstadt, wobei Yuens tolle Choreographie nicht immer richtig zur Geltung kommt. Sobald es ans Eingemachte geht werden die Schnitte immer hektischer, besonders bei den kleinen Shootouts filmt man mit aller Brachialität um Gewalt herum. Neben dem gelungenen Werkstadtfight, gibt es am Anfang, sowie im Finale noch einen kurzen Kampf, ansonsten ein paar Verfolgungsjagden mit dem Auto und auch mal mit dem Fahrrad und ein bisschen Schusswaffengebrauch. Alles ziemlich hektisch geschnitten, aber immer noch akzeptabel.
Aber das dickste Ding ist ja der Audi im See, der danach natürlich noch fährt. Auch bleibt die Logik des öfteren auf der Strecke, besonders das Handeln von Johnson, zum Beispiel als er Frank austauchen will, ist nicht immer nachvollziehbar. Ich persönlich hoffe ja, dass man mit einem eventuell nächsten Sequel, zurück zu den Wurzeln geht.
Mit Abstand der Tiefpunkt der Reihe, nur Jason Statham weiss sich gut zu verkaufen. Schwache Story, Darsteller die wesentlich mehr könnten und eine Newcomerin die sich schnell zur Plage entwickelt. An Action gibt es zu wenig, ausserdem ist sie merklich für die niedrige Freigabe ausgelegt. Zurücklehnen und berießeln lassen, aber "Transporter 3" hat man sowieso schnell wieder vergessen. Schade um die Actionreihe.