Jason Statham spielt erneut den Transporter, der sich eigentlich in Frankreich zur Ruhe setzten wollte, bis er schließlich zu einem neuen Auftrag gezwungen wird. Mit einem Armband, das explodiert, wenn er sich zu weit von seinem Wagen entfernt, soll er ein Paket von Frankreich nach Osteuropa bringen, wobei er eine junge Ukrainerin, gespielt von Natalya Rudakova zur Seite gestellt bekommt, bis er schließlich feststellen muss, dass es sich bei dieser um die Tochter des ukrainischen Umweltministers handelt und dieser durch ihre Entführung erpresst werden soll.
Auch wenn mit Olivier Megaton diesmal ein neuer Regisseur von Luc Besson für die "Transporter"-Reihe engagiert worden ist, hat sich nicht sonderlich viel geändert. Einmal mehr unterhält "Transporter" nämlich mit hervorragenden Action-Szenen. Statham darf in gelungen choreografieren, teilweise rasant geschnittenen, teilweise in Zeitlupen inszenierten Nahkampfszenen dutzende böse Jungs vermöbeln und unterhält damit bestens. Neben den Nahkampfszenen, die glücklicherweise wohlwollend dosiert sind, trumpft der Film zudem mit den üblichen, comicartig übertriebenen Action-Sequenzen auf, die ebenfalls sehr ansehnlich geworden sind und von Megaton perfekt in Szene gesetzt werden. Sowohl qualitativ, als auch quantitativ gibt es bei den Action-Szenen überhaupt keinen Qualitätsunterschied zu den Vorgängern, wobei das Konzept mittlerweile die ersten kleineren Verschleißerscheinungen bekommt.
Was jedoch den Qualitätsunterschied zu den beiden Vorgängern ausmacht, an die "Transporter 3" leider nicht ganz herankommt, ist die Story, bei der diesmal einige Fehler gemacht werden. Der fundamentalste Mangel, den der Plot enthält ist dabei die aufgesetzte und vollkommen kalkulierbare Romanze zwischen dem Transporter und seiner Beifahrerin, die den Film vor allem in der zweiten Hälfte leider teilweise die Fahrt nimmt. Die Dialoge sind dabei unglaublich flach, fast schon ungewollt amüsant, die Love-Story wird zudem so lieblos serviert, als wolle man mit dieser nur das Pflichtprogramm erfüllen. Die Handlung als solche ist dabei noch minimalistischer als bei den beiden Vorgängern, bietet im Prinzip ab der Mitte des Films keine einzige echte Überraschung und baut so natürlich weder Spannung, noch Dramatik auf. Ein etwas besseres Vehikel für die gelungene Action hätte man sich eigentlich schon gewünscht.
Der Score aus den beiden Vorgängern wird übernommen, besteht erneut meist aus Spannungsmusik, die vor allem in den Action-Szenen durchaus das Tempo beschleunigt und damit gut in den Film passt. Das Erzähltempo ist trotz der öden Romanze relativ flüssig, Längen gibt es kaum und damit unterhält Megaton durchgehend, aber nicht ganz so gut, wie er hätte unterhalten können, wenn er ein paar überraschende Wendungen und geschliffenere Dialoge statt der dämlichen Love-Story eingebaut hätte. Wie schon bei "Transporter - The Mission" versucht man zudem mit ein paar Gags noch besser zu unterhalten, wobei diese diesmal leider eine wesentlich geringere Trefferquote als beim Vorgänger haben, aber zum Teil durchaus zünden können. Zuletzt ist es die hervorragende Optik, sehenswerte Landschafts- und Stadtaufnahmen, sowie überaus gelungene Kamerafahrten, die den Film trotz miserabler Story ins Mittelmaß hieven.
Jason Statham ist in seiner Paraderolle einmal mehr bestens aufgehoben und zeigt sich mit seinem gestählten Körperbau in den Action-Szenen einmal mehr von seiner besten Seite und überzeugt dabei ebenfalls mit einer perfekten Choreografie. Sein Charme und sein Humor zünden dabei auch diesmal, seine todernste aber doch sympathische Art, die man sonst vor allem von Bruce Willis kennt, trägt den Film stellenweise allein und da sollte es auch nicht weiter stören, dass er mit den Liebesszenen, die definitiv nicht in seinen üblichen Aufgabenbereich gehören, leicht überfordert ist. Natalya Rudakova wurde von Produzent Luc Besson einfach auf der Straße für ihre Rolle verpflichtet und gibt hier ihr Debüt. Dafür ist ihre Darstellung auch halbwegs solide, alles in allem bleibt sie beim Versuch eine möglichst undurchsichtige Figur zu spielen jedoch relativ blass und bleibt neben dem wesentlich besseren Statham ein kleines Ärgernis. Dafür ist Francois Berleand als sympathischer französischer Cop aber einmal mehr sehr gut besetzt, Robert Knepper spielt den Bösewicht ebenfalls recht gelungen und allem Jeroen Krabbe macht sich als ukrainischer Umweltminister wirklich hervorragend.
Fazit:
Wie die Vorgänger unterhält auch "Transporter 3" mit vollkommen übertriebenen Action-Sequenzen, dem enorm stark aufspielenden Jason Statham, sowie einer ansehnlichen Optik und einem Quäntchen Humor. Die Story ist jedoch noch flacher und berechenbarer als bei den Vorgängern, die aufgesetzte Love-Story ist mit ihren dämlichen Dialogen absolut überflüssig, fast schon ungewollt amüsant und auch die Besetzung von Natalya Rudakova erweist sich als Fehler. Diesmal reicht es noch zu ordentlicher Unterhaltung, für den nächsten Teil der Reihe wird man sich jedoch einiges einfallen lassen müssen, da das Konzept so allmählich erste Verschleißerscheinungen zeigt.
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