In den 80er Jahren waren sie gängig, heute sind sie quasi rar geworden. Da "The Fighters" ganz gut angekommen ist, versucht sich der Franzose Dito Montiel (Kids - In den Strassen New Yorks) an einem ähnlichen Film. "Fighting" soll an Filme wie "Leon" erinnern, Fehler wurden keine behoben. Desweiteren haben wir hier einen weiteren Kandidaten, der immens unter dem PG-13 Rating leidet. Montiel schrieb das Drehbuch zu seiner zweiten Regiearbeit selbst und man spendierte "Fighting" sogar eine Kinoauswertung.
In New York hält sich Shawn MacArthur (Channing Tatum) mit dem Verkauf von Fälschungen über Wasser. Doch sein Blatt wendet sich, als er den Organisator Harvey Boarden (Terrence Howard) kennenlernt. Harvey meldet seinen neuen Schützling für einige illegale Kämpfe an. Bald winkt die große Kohle, denn Shawn soll gegen den Champion Evan Hailey (Brian J. White) antreten.
Doch "Fighting" hat rein gar nichts zu bieten, was den Schritt zum Kinorelease rechtfertigt. Als Actionfilm funktioniert er schon mal gar nicht und als Drama erst recht nicht. Die Charaktere sind vom Reissbrett, besonders Terrence Howard (Iron Man, Awake) hat es übel erwischt. Er verkörpert den Organisator Harvey, der natürlich eine traurige Vergangenheit hat. Der rennt immer in schicken Klamotten rum und vertickt nebenbei Karten für Konzerte. Howard gibt alles, doch die Rolle will ihm nicht stehen. Newcomer Channing Tatum (Step Up, Public Enemies) ist keinen Deut besser. Er bleibt blass und hat vom Kämpfen keine Ahnung, wie alle in "Fighting". Aber es geht ja viel mehr um das ganze Drumherum, was eine ausführliche Lovestory beinhaltet. Der Zuschauer langweilt sich zu Tode und wenn es gar nicht mehr geht, hat Shawn halt einen kleinen Kampf zu bestehen.
Und die sind unter aller Kanone. Höchstens der Kampf gegen den Chinesen kann sich sehen lassen, doch ansonsten darf man sich als Zuschauer zu Recht verarscht fühlen. Schnelle Schnitte und eine miese Choreographie machen die Verfolgung des Geschehens unmöglich. Die Darsteller haben keinerlei Kampferfahrung und meistens gewinnt Shawn seine Kämpfe in dem er seine Gegner in den Schwitzkasten nimmt, oder diese sich selbst ausknocken, weil sie mit dem Kopf an der Kloschüssel hängen bleiben. Hier bekommt der Zuschauer wirklich das Grausen, selbst für das PG-13 Rating sind diese Rangeleien ein schlechter Scherz. Aber es gibt davon ja nicht viele und meist sind die Kämpfe wieder vorbei, bevor sie richtig angefangen haben. Die Gegner trommeln mit den Fäusten ein wenig aufeinander ein, der eigentliche Schlag ist nie zu sehen. Hier ist wirklich Hopfen und Malz verloren.
Mit einer Laufzeit von über hundert Minuten, ist "Fighting" auch zu lang geworden und Montiel verwöhnt den Zuschauer lieber mit einer konstruierten Liebesgeschichte und den zahlreichen Dialogen zwischen Shawn und Harvey. Jeder der Beiden hat eine tragische Vergangenheit und Montiel gelingt es seinen Hauptcharakteren Tiefe zu verleihen. Doch "Fighting" hat keinerlei Höhepunkte und bleibt über die gesamte Distanz belanglos. Den schmuddligen Look New Yorks hat Montiel ordentlich eingefangen, dennoch wirken die Sets nach einer gewissen Zeit zu monoton. Besonders die Locations, wo die Fights stattfinden sind sehr trist gehalten.
"Fighting" ist unnütz wie ein Kropf und langweilt durchgehend. Die wenigen Handgreiflichkeiten sind armselig, auch die Darsteller reißen sich kein Bein aus. Es wirkt alles zu konstruiert und klischeeträchtig, desweiteren ist dieses Möchtegern-Actiondrama zu geschwätzig.