Management - Die Liebe ist eine Baustelle (2008)

Wenn DVD-Hüllen lügen...10.04.2010

Es ist doch ein Kreuz mit der Werbung. Man darf ihr niemals glauben, denn schon sitzt man mit völlig falschen Erwartungen im Heimkino, freut sich auf eine Komödie, denn der Klappentext auf der Hülle der DVD preist den darin liegenden Film als spritzige romantische Komödie an...mit vielen schrägen Einfällen, Esprit, spritzigen Dialogen...ach, und mit Zahn und Aniston in den Rollen ihres Lebens - was soll ich sagen, ein Fest also für die ganze Familie. Dumm nur, wenn der Film zwar den einen oder anderen sanft-lustigen Moment an Bord hat, aber insgesamt so alles andere ist als eine Komödie. Wer auf dieses Pferd gesetzt hat, darf hier seinen Wettschein zerreißen. Wer andererseits gerne mal einen Film sieht, der einfach nur zeigt, wie schwer es für zwei Menschen ist, miteinander durchs Leben zu gehen, der ist hier gut aufgehoben.

Denn genau darum geht es. Wir sehen Mike und Sue, Menschen wie Du und ich, die einfach nur ihr kleines Stück vom Glück abhaben wollen. Mike ist Manager in einem seinen Eltern gehörenden Motel, Sue verkauft ziemlich häßliche Bilder an Firmen - als Büroausstattung. Als nun Sue bei Mike im Motel übernachtet, ist es um diesen geschehen. Er ist verliebt - und er tut alles, um seiner Angebeteten nahe zu sein und deren Herz zu erobern. Ist nicht leicht, dauert seine Zeit, zumal auch ein potenter Nebenbuhler um die Gunst der Dame buhlt, zunächst auch gewinnt - doch ein kleines Happy-End gönnen uns die Macher des Films schon. Wohlgemerkt: klein, denn man verzichtet auf all die Dinge, die man in genau dieser Art von Film nicht mehr sehen will. Nix ist es mit großer Hochzeit und Familienschwüren!

Hurra, möchte man der Leinwand zurufen, es gibt also doch noch hie und da ein Kleinod! Denn der Film ist, abseits der völlig sinnfreien Werbetexte, tatsächlich durch und durch gelungen. Er ist an Stellen komisch, an denen sich das anbietet, andererseits nimmt er die harten Schläge des Lebens so, wie sie nun mal sind - ohne Pathos beispielsweise beim Tod von Mikes Mutter. Zahn und Aniston spielen gut, sie wirken echt, und auch die Nebenfiguren sind fein besetzt - schön, Fred Ward, den alten Zausel, mal wiederzusehen. Die Filmmusik schmiegt sich weich an, der Film erzählt ruhig, aber nie zäh, seine unspektakuläre Geschicht, und am Ende ist man froh, daß die Werbung gelogen hat - denn man hat einen Film gesehen, der eben nicht eine weitere typische romantische Komödie mit den Klischeelementen ist. Danke dafür...und 8/10.