7 Jahre sind seit der Vernichtung von Raccoon City vergangen. In Raccoon City brach das G-Virus der "Umbrella Corporation" aus und verwandelte die Bevoelkerung in schreckliche Zombies. Dieser Vorfall veraenderte die Welt und bedeutete den Untergang fuer "Umbrella". Mittlerweile hat sich die Welt von diesem Schock erholt und mit "Willfarm" wurde ein Unternehmen gegruendet, welches solche Vorfaelle verhindern will. Das Oberhaupt der Firma ist Senator Ron Davis, welcher die amerikanische Forschung gerne in den Mittelpunkt seiner Politik stellt und damit in grosse Kritik geraet. Der Zufall will es, dass der Senator am selben Tag wie Claire Redfield am Flughafen von Herbertville eintrifft. Claire will zwei Menschen besuchen, die Opfer jener medizinischen Unfaelle wurden, die der Senator so sehr gut heisst. Zum Entsetzen des Senators hat sich seine Ankunft herum gesprochen und Demonstranten blockieren die Ausgaenge des Flughafens. Doch diese sollen das kleinste Uebel bleiben. Denn ploetzlich tauchen Zombies im Flughafen auf und ein Flugzeug kracht in den Flughafen und blockiert alle Fluchtwege. Fuer Claire beginnt der Zombie-Alptraum erneut und die Regierung ruft Leon S. Kennedy zur Hilfe. Das Grauen von Raccoon City ist noch nicht vorbei...
"Resident Evil"... Das ist wohl einer der beruehmtesten Namen im Horror-Genre. Fast jeder Mensch, der sich schonmal mit dem Thema Horror oder Zombies auseinandergesetzt hat, hat diesen Namen bereits schonmal gehoert. Doch was ist "Resident Evil" ueberhaupt? Nun, die Grundbausteine fuer "Resident Evil" wurden bereits im Jahre 1989 gelegt, als die Firma Capcom das Videospiel "Sweet Home" entwickelte und damit das erste richtige Horrorspiel auf die Menschheit loslies. Die Idee von "Sweet Home" wurde im Jahr 1992 von der franzoesischen Firma Infogrames aufgegriffen und in dem Horrorspiel "Alone in the Dark" verarbeitet. Dieses Spiel wurde ebenfalls zu einem Klassiker, da es als erstes Horrorspiel ueberhaupt auf eine filmaehnliche Praesentation und eine filmreife Geschichte setzte. Das Konzept ging auf und das Spiel wurde zu einem Meilenstein. Das Spiel fand auch seinen Weg nach Japan, wo es in die Haende von Horrorfan Shinji Mikami gelang. Mikami war ein Mitarbeiter der Firma Capcom und war ein grosser Zombiefan, sowie ein Fan von "Sweet Home" und "Alone in the Dark". So kam den Juengling die Idee ein Horrorspiel mit Zombies zu entwickeln. Im Jahr 1995 gelang es ihm die Bosse von Capcom von seiner Idee zu uebezeugen und die Entwicklung wurde aufgenommen.
Japan gilt als das Land der Zombies, weil Zombiefilme in keinem Land der Erde erfolgreicher sind als in Japan. So entstand um das Zombiespiel "Resident Evil" ein unglaublicher Hype und ein Millionenseller schien sicher zu sein. Als das Spiel im Jahr 1996 veroeffentlicht wurde, stuermten die Japaner die Geschaefte und "Resident Evil" wurde zum ersten Blockbuster der Sony Playstation. Zu Capcoms Ueberraschung wurde das Spiel auch im Rest der Welt zu einem gewaltigen Erfolg, so dass man Umsetzungen fuer den Sega Saturn und sogar den PC vornahm. Um "Resident Evil" war ein unglaublicher Hype entstanden und da das Spiel relativ "offen" endete, verlangten die Fans nach einer Fortsetzung. Capcom hatten natuerlich den Braten gerochen und begannen sofort mit der Entwicklung von "Resident Evil 2", doch zuvor sollte ein weiteres Ereignis das Spiel bekannter machen. So sicherte sich der deutsche Produzent Bernd Eichinger die Verfilmungsrechte, da der Erfolg des Spieles ihn aufmerksam werden liess und als Regisseur beuaftragte er George A. Romero. Das machte den Namen "Resident Evil" auch bei Filmfans bekannt, dass die Verfilmung doch anders werden sollte und noch Jahre bis zur Veroeffentlichung benoetigen wuerde ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Doch das Spiel hatte dadurch eine sehr gute Publicity erhalten und war nun ueberall bekannt.
So war es kein Wunder das die 1998 veroeffentlichte Fortsetzung ebenfalls zu einem Millionenseller wurde. Es folgten dutzende von Fortsetzungen und sogar Buecher erschienen zum Thema "Resident Evil". Im Jahr 2002 stuermte "Resident Evil" endlich die Leinwand und wurde der bis dato erfolgreichste Zombiefilm-Franchise aller Zeiten. Der Name "Resident Evil" war nicht mehr nur in der Welt der Videospiele die erfolgreichste Horrorreihe, sondern auch in der Literatur und Filmwelt wurde die Serie zum erfolgreichsten Franchise. Warum die Serie so enorm erfolgreich ist, weiss niemand so genau. Zombiegeschichten und coole Charaktere hatte es schon immer gegeben, aber irgendwas an "Resident Evil" war speziell. Vielleicht ist das Spiel anno 1996 einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort erschienen und wurde deswegen zum Erfolg. Doch Anfang des neuen Jahrtausends wurden einige Kritiken gegenueber der Reihe wach. Die Fans kritisierten das staendig gleichbleibende Spielprinzip und auch die Verfilmungen kamen bei den Fans nicht so gut an. Obwohl die Filme Kassenschlager waren, vermissten viele Fans die typische "Resident Evil" Atmosphaere und sahen die Filme als Reinfaelle an. Das war auch kein Wunder, da die Filme mit Horrorfilmen nicht wirklich viel gemeinsam hatten und auf coole Action und coole Charaktere statt gruseligem Horror setzten. So wurde fuer Capcom klar das eine Veraenderung her musste.
Diese Veraenderung kam im Jahr 2005 mit "Resident Evil 4", fuer welches Capcom wirklich alles veraendert hatte. Das Spiel verzichtete auf Zombies und bot ein voellig neues Spielprinzip. Das brachte dem Spiel Traumwertungen ein und spaltete die Fangemeinde. Die eine Seite war von den Veraenderungen begeistert und fuer die andere Seite war das kein "Resident Evil" mehr. Serienschoepfer Shinji Mikami verliess daraufhin Capcom und die weitere Entwicklung der Serie war ungewiss. Capcom gab gruenes Licht fuer "Resident Evil 5", aber es gab zuvor noch einige Handlungsluecken zu stopfen. Capcom stand jetzt vor der Wahl, "sollen wir um diese Handlungsluecken herum ein neues Spiel entwickeln, oder nicht?" Zu diesem Zeitpunkt liefen die Dreharbeiten zu "Resident Evil - Extinction" bereits auf hochtouren und die Fans kritisierten den Film bereits im Vorfeld. So kam Capcom eine kleine, aber feine Idee. Mit "Resident Evil 4" hatte man die Probleme der Spielreihe beseitigt, warum sollte man jetzt nicht noch die Probleme der Verfilmungen beseitigen? So beschloss man die Handlungsluecken als Film zu stopfen und den Fans endlich eine ordentliche "Resident Evil" Verfilmung zu geben. Da man nicht ueber das noetige Budget fuer einen aufwendigen Realfilm verfuegte, entschloss man sich dazu einen CGI Film zu entwerfen. Den ersten CGI Horrorfilm aller Zeiten!
Als sich "Resident Evil - Extinction" bereits in der Nachbearbeitung befand, begann Capcom mit der Arbeit an "Resident Evil - Degeneration". So begann die Arbeit an dem vierten Film bereits vor der Fertigstellung des dritten Filmes. Doch Capcom wollten die Fans nicht ueberrumpeln und hielten sich mit der Ankuendigung noch zurueck. Als "Resident Evil - Extinction" erfolgreich in den Kinos gestartet war, kuendigten Capcom endlich den vierten Film an und sorgten fuer Furore. Die Fans waren sofort begeistert und es entstand ein unglaublicher Hype um diesen vierten "Resident Evil" Film. Capcom waren davon sehr ueberrascht und hielten sich mit weiteren Informationen zurueck. So veroeffentlichten sie ueber Monate hinweg nur kleine Informationshaeppchen und hielten die Handlung des Filmes unter verschluss. Der Film feierte am 18. Oktober 2008 endlich seine Weltpremiere in den japanischen Kinos und wird Ende Dezember in Amerika direkt auf DVD und Blu-ray erscheinen. Bis zu seiner Weltpremiere war ueber die Handlung des Filmes so gut wie nichts bekannt und Capcom kann stolz von sich behaupten, die Fans bis zum Ende im Dunkeln gelassen zu haben. Da der Film die Handlungsluecken zwischen den Videospielen "Resident Evil 4" und "Resident Evil 5" schliesst, gehoert diese Verfilmung, im Gegensatz zu den anderen 3 Teilen, zum Pflichtprogramm eines jeden "Resident Evil" Fans. Damit werden die Fans zum Kauf "gezwungen", ob diese Verkaufstaktik aufgeht wird sich noch zeigen muessen.
Der Film steigt direkt mit einer sehr vertrauten Szenerie ein, da wir eine Reporterin sehen, die ueber die Vernichtung von Raccoon City berichtet. Was folgt sind viele weitere Nachrichtensendungen, die nicht nur ueber die Vernichtung von Raccoon City berichten, sondern auch ueber die Auswirkungen der Geschehnisse. So erfahert der Zuschauer das die "Umbrella Corporation" dank des Raccoon City Zwischenfalles pleite gegangen ist und eine neue Firma namens Willfarm gegruendet wurde. Diese betreibt diverse Forschungen in Amerika und Indien und will damit weitere Bio-Katastrophen verhindern. Unterstuetzt wird die Firma dabei von Senator Ron Davis, welcher das Thema Forschung sogar zum Bestandtteil seiner Politik macht. Dadurch geraet der Politiker ins Fadenkreuz vieler Kritiker, allen vorran des ehemaligen NGO Mitgliedes Curtis Miller. Dieser verlor seine Familie in Raccoon City und als er von den Absichten der Firma "Willfarm" erfaehrt, versucht er das Unternehmen aufzuhalten, wird dabei jedoch festgenommen. Die Firma "Willfarm" steht weltweit unter heftigster Kritik, da viele Menschen einen Nachfolger der gefuerchteten "Umbrella Corporation" befuerchten. Diese Nachrichtensendungen machen die ersten 2 Minuten des Filmes aus und erschlagen den Zuschauer foermlich mit allerhand Informationen. Man erfahrt innerhalb von 2 Minuten wie der Raccoon City Vorfall die Welt veraendert hat, wer die Videospiele schon laenger nicht mehr gespielt hat, koennte von dieser Informationsflut erschlagen werden.
Danach wechselt das Geschehen zu einem Flughafen ueber, wo wir erstmals Claire Redfield zu Gesicht bekommen. Der "Resident Evil" Fan hat diesen Charakter schon seit 8 Jahren nicht mehr gesehen, so dass dieses Wiedersehen sehr erfreulich ist. Claire arbeitet fuer die NGO und kuemmert sich um die Opfer medizinischer Unfaelle oder von Bio-Terrorismus. Claire ist nach Herbertville gekommen, um zwei dieser Opfer zu treffen. Doch nicht nur Claire ist an diesem Tage am Flughafen eingetroffen. Auch der Senator Ron Davis ist am Flughafen von Herbertville gelandet und sieht sich Demonstranten gegenueber. Jemand muss verraten haben, dass er an diesem Tage in Herbertville eintreffen wuerde. Ein Zustand der den Senator sehr wuetend macht. So beschliesst er den Flughafen mit seinen Leibwaechtern durch den Haupteingang zu verlassen, da die Demonstranten damit wohl nicht rechnen wuerden. Derweil hat Claire eine Begegnung mit einem unheimlichen Mann, der ihr sehr bekannt vorkommt. Als Senator Davis aus dem Flughafen fliehen will, sieht er sich mit einem Demonstranten im Zombiekostuem konfrontiert und Claire schreitet ein. Doch ploetzlich tauchen echte Zombies auf und fallen ueber die Menschen her. Ehe Claire ueberhaupt begreifen kann was los ist, bricht grosse Panik aus und ein Flugzeug stuerzt mitten in den Flughafen. Dem Flugzeug entsteigen weitere Zombies und Claire, sowie weitere Ueberlebende, werden von den Untoten im Flughafen eingekreist. Es scheint keine Fluchtmoeglichkeit zu geben.
Um eine Verbreitung des Virus zu verhindern, werden alle Passagiere unter Quarantaene gesetzt und von Aerzten mit Impfstoffen versorgt. Derweil wird die Spezialeinheit SRT mit der Aufgabe betraut, dass Problem in den Griff zu kriegen. Angela Miller ist die Leiterin des SRT und schmiedet mit ihrem Kollegen Gregg Glenn bereits erste Plaene, bevor der Spezialagent der Regierung eintrifft. Dieser Spezialagent laesst auch nicht lange auf sich warten, denn es handelt sich um Leon S. Kennedy. Dieser bricht zusammen mit Angela und Gregg zum Flughafen auf, um die Eingeschlossenen zu befreien. Derweil versucht Claire einen Ausbruch und schleicht sich, mit einem Regenschirm bewaffnet, durch die dunklen Gaenge des Flughafens. Der "Resident Evil" Fan wird hier definitiv schmunzeln, wenn er Claire mit einem Regenschirm, mit den "Umbrella" Farben, durch die Gegend schleichen sieht. Das war wirklich ein ziemlich netter Gag und strotzt vor Humor. Claire trifft kurz darauf natuerlich auf Leon und die Mitglieder des SRT. Hier haben Capcom eine sehr schoene Hommage an die Begegnung der beiden Charaktere aus "Resident Evil 2" geschaffen. Claire blickt mitten in den Lauf von Leons Pistole, waehrend hinter ihr ein Zombie herumschlurft und Leon ruft: "Duck dich!" Claire duckt sich und Leon erschiesst den Zombie. Auf die selbe Art und Weise sind sich die beiden Charaktere damals in "Resident Evil 2" zum ersten Mal begegnet und das war eine wirklich sehr nette Hommage fuer die Fans. Natuerlich erkennen nur echte Fans solche Anspielungen.
Was nun folgt ist typische "Resident Evil" Kost, da Leon und das SRT versuchen die Ueberlebenden aus dem Flughafen zu schaffen. Dabei gibt es Zombies im ueberfluss und es wird geschossen was das Zeug haelt. Da sich unter den Ueberlebenden auch ein kleines Kind befindet, werden bei Claire wieder die Beschuetzerinstinkte wach und auch hier erlebt der Fan diverse Anspielungen auf "Resident Evil 2". Natuerlich gelingt den Charakteren die Flucht aus dem Flughafen, jedoch ueberleben nicht alle diese Flucht. Es gelingt dem SRT die Situation unter Kontrolle zu bringen und die Zombies im Flughafen auszuraeuchern. Doch damit faengt der Film erst richtig an, weil nun der Verantwortliche gefunden werden will. Leon und Claire unterhalten sich erstmal ein wenig und dabei sieht man einige Szenen aus "Resident Evil 2". Herrgott, sogar William Birkin bekommt man in einer Rueckblende fuer ein paar Sekunden zu gesicht. Da freut sich das Herz eines jeden "Resident Evil" Fans. Schnell wird klar, dass der unheimliche Mann, dem Claire am Flughafen begegnet ist, hinter dem T-Virus Attentat steckt. Wie sich herrausstellt handelt es sich um Curtis Miller und dieser will den T-Virus noch an anderen Orten einsetzen. Fuer SRT Leiterin Angela Miller kommt diese Nachricht wie ein Schock, da es sich bei Curtis um ihren Bruder handelt. Sie beschliesst Leon zu helfen und gemeinsam machen beide jagd auf Curtis. Claire erfaehrt derweil das "Willfarm" wirklich eine "gute" Firma ist und versucht Katastrophen ala Raccoon City abzuwenden. Deswegen begleitet sie den "Willfarm" Hauptforscher Frederic Downing in die heiligen Hallen von "Willfarm".
Dort erfaehrt Claire einiges ueber die Arbeit von "Willfarm" und ist sehr begeistert. In der Zwischenzeit folgen Leon und Angela dem Zerstoerungsfeldzug des Terroristen Curtis. Angela kann einfach nicht glauben, dass ihr Bruder zu solch einem Monster geworden sein soll. Doch viele in Brand gesteckte Haeuser sprechen eine deutliche Sprache und Angela wird bewusst, dass sie ihren Bruder aufhalten muss. Im "Willfarm" Labor zeigt Frederic der guten Claire etwas ungeheuerliches, dass letzte Exemplar des G-Virus. Dieses befindet sich in den heiligen Hallen von "Willfarm" und wurde auf dem Schwarzmarkt erstanden, um Forschungen zu betreiben. Man hofft damit das Virus verstehen zu lernen und Gegenmittel entwickeln zu koennen. Doch ploetzlich taucht Curtis Miller in den geheimen Labors von "Willfarm" auf. Er stiehlt die Proben des G-Virus und es kommt zu einer gewaltigen Explosion. Durch diese Explosion wird das G-Virus freigesetzt und Claire sieht sich erneut mit dem Schrecken der Vergangenheit konfrontiert. Auch Leon und Angela treffen endlich bei "Willfarm" ein und versuchen das Schlimmste zu verhindern. Wird sich die Katastrophe von Raccoon City wiederholen? Uff, wie man sieht bietet der Film fuer seine kurze Laufzeit wirklich sehr viel Handlung und es kann jedem nur empfohlen werden, sich zuvor mit dem "Resident Evil" Universum zu beschaeftigen, da der Film wirklich mitten im Geschehen beginnt und seine Handlung erzaehlt. Wer nach Hintergruenden sucht, muss zuvor die Spiele spielen.
Die Atmosphaere des Filmes ist sehr gelungen und erinnert an die Spielvorlage. Wie bei den Videospielen, spielt auch der Film zum Grossteil mitten in der Nacht und an dunklen Orten. Da kommt richtig Stimmung auf und man fuehlt sich in die Videospiele zurueck versetzt. Doch der Film punktet nicht nur bei der "Gruselatmosphaere", sondern allen voran mit der Welt die er darstellt. Mit der Vernichtung von Raccoon City hatte Capcom im Jahr 1999 einen Endpunkt markiert, denn es war eine der groessten Wendungen der "Resident Evil" Welt. Doch Capcom verkniff es sich die Folgen darzustellen und siedelte weitere Fortsetzungen lieber auf Inseln oder in kleinen spanischen Doerfern an. Welche Auswirkungen die Vernichtung Raccoon Citys auf die Welt hatte, hielt Capcom den Spielern vor. Mit "Resident Evil - Degeneration" geawehren sie endlich einen Blick auf diese neue Welt und es ist keine schoene Welt. Obwohl die Vernichtung von Raccoon City bereits 7 Jahre her ist, herrscht immer noch eine Viren-Paranoia. Schuld daran sind diverse Bio-Unfaelle in Indien und lassen die Weltbevoelkerung immer wieder aufschrecken. Als beispielsweise das T-Virus im Flughafen ausbricht, ist das Militaer blitzschnell zur Stelle um die Menschen unter Quarantaene zu stellen. Die Angst vor einer weiteren Katastrophe wie Raccoon City ist ungeheuerlich gross und bei dem Wort "Virus" geraten die Menschen sofort in helle Aufregung. Der Film zeigt ein wirklich realistisches Bild einer veraengstigten Welt und kann damit atmosphaerisch punkten. So durchzieht den ganzen Film eine wirklich sehr beunruhigende Atmosphaere. Toll gemacht!
Die Animationen des Filmes sind nicht gerade die Besten. Es gibt einige Szenen bei denen der Zuschauer sprachlos sein wird, da die Qualitaet der Animationen einfach nur fantastisch ist. Doch bei den meisten Szenen wird man das Gefuehl nicht los, lediglich eine Videosequenz aus einem der "Resident Evil" Spiele zu sehen. Ja, besser sind die Animationen in den meisten Szenen wirklich nicht geworden. Am unangenehmsten fallen die Animationen auf, wenn die Charaktere rennen. Das wirkt so unglaublich holprig und schlecht das ich mir ein Schmunzeln wirklich verkneifen musste. Natuerlich sind die Animationen des Filmes alles andere als schlecht, aber im Jahr 2008 haette mehr drin sein muessen. Bereits im Jahr 2005 hatten die Japaner mit "Final Fantasy 7 - Advent Children" neue Massstaebe fuer Animationsfilme gesetzt und die Amerikaner haben dieses Jahr mit "Wall-E" den computergenerierten Animationsfilmen zur Perfektion verholfen. Leider wirkt "Resident Evil - Degeneration" wie ein Animationsfilm, der noch vor "Final Fantasy 7 - Advent Children" entstanden ist. Ein Grossteil der Animationen mag zwar wirklich gut sein, doch sie wirken leider veraltet. Das ist sehr schade, da in einigen Szenen eine fast fotorealistische Qualitaet durchblitzt. Man achte nurmal auf das zerknitterte T-Shirt von Leon beim grossen Finale, dass sieht einfach nur unglaublich geil aus. Bei solchen Lichtblicken fragt man sich wirklich, ob Capcom nicht noch ein weiteres Jahr an den Film haette feilen koennen. Die Animationen waeren sicher durchweg fantastisch geworden.
Da es sich um einen Animationsfilm handelt, gibt es natuerlich keine Schauspieler, sondern lediglich Synchronsprecher. Fuer Leon wurde der Fan-Favorit Paul Mercier engagiert. Dieser hatte dem coolen Agent bereits bei "Resident Evil 4" seine Stimme geliehen und kam bei der Fangemeinde unglaublich gut an. Da ist es kein Wunder das er wieder den Job uebernommen hat und auch diesmal legt er wieder einen tollen Job hin. Leider wirkt Leon im Film zu cool, wodurch Paul Mercier keinerlei Emotionen in den Charakter hineinbringen kann. Fuer Claire wurde wieder Alyson Court engagiert, die bereits fuer "Resident Evil 2" und "Resident Evil - Code Veronica" dem Charakter ihre Stimme geliehen hatte. Auch diesmal legt Court einen sehr guten Job hin und erweckt den Charakter Claire foermlich zum leben, vorallem da ihre Stimme jedem Fan vertraut ist. Neben den beiden briliert vorallem Michael Sorich als Senator Ron Davis. Sorich versteht es perfekt dem Senator einen schmierigen Unterton zu verleihen, so dass der Charakter von Anfang an sehr unsymphatisch wirkt. Erwaehnenswert waere noch Crispin Freeman als Frederic Downing. Seine Stimme passt wirklich perfekt zum Aussehen seines Charakters und beide verschmelzen zu einem sehr tollen Charakter. Die anderen Synchronsprecher sind mir dagegen nicht besonders aufgefallen. Sie machen zwar alle einen guten Job, aber verglichen mit den hier genannten Sprechern sticht keiner von ihnen besonders positiv hervor. Da es sich groesstenteils um Nebencharaktere handelt, ist das auch nicht weiter tragisch.
Fuer den Soundtrack des Filmes wurde der Komponist Tetsuya Takahashi engagiert. Dieser hatte bereits die Musik fuer diverse Videospiele komponiert und war Capcoms erste Wahl. Diese Entscheidung ist leicht nachvollziehbar, da Takahashi einen wirklich schoenen Soundtrack auf die Beine gestellt hat. Duestere Klaenge wechseln sich mit froehlichen Melodien ab und ergeben ein harmonisches Zusammenspiel. Leider kann Takahashi seine Videospielherkunft nicht verbergen, da der Soundtrack trotz toller Stuecke zu sehr nach Videospiel klingt. Es fehlt einfach das aufwendige und pompoese im Soundtrack. Der Soundtrack duerfte niemanden wirklich missfallen, dafuer sind viele Stuecke einfach zu gut geworden, doch der Soundtrack klingt leider zu sehr nach Videospiel. Ob das schlecht ist oder nicht muss jeder fuer sich selbst entscheiden. Der eigentliche Sound des Filmes ist dagegen nicht sehr toll geworden. Viele Soundeffekte klingen wie aus einem Videospiel und lassen die noetige Tiefe vermissen. Man achte nurmal auf die Schussgerausche. Diese klingen wie bei den "Resident Evil" Spielen und bleiben hinter den Schussgerauschen anderer Filme zurueck. Da haette man sich bei Capcom einfach mehr Muehe geben muessen, nur weil etwas in einem Spiel funktioniert, muss das nicht auch auf einen Film zutreffen. Im Soundbereich hat mich der Film leider wirklich enttauescht und das obwohl ich ihn auf der grossen Leinwand im 5.1 Surround Sound sehen konnte.
Fazit
Ganze 12 Jahre mussten "Resident Evil" Fans auf eine anstaendige Verfilmung warten und jetzt im Jahr 2008 ist sie endlich da. Kann dieser vierte "Resident Evil" Film halten, was im Vorfeld versprochen wurde? Leider nicht ganz, aber dazu spaeter mehr. Was sofort positiv auffaellt ist der direkte Bezug zu den Videospielen. Hier gibt es keine nervige Alice, keinen T-Virus der sich durch die Luft verbreitet, keine Charaktere die mit den Originalcharakteren nichts zu tun haben etc. Hier ist alles genau so, wie man es aus den Videospielen kennt und das ist leider Segen und Fluch zugleich. Ein Segen natuerlich, da der Fan sich endlich wie zuhause fuehlt und den ersten anstaendigen "Resident Evil" Film zu Gesicht bekommt. Normale Zuschauer duerften mit dem Werk leider nichts anfangen koennen, da der Film sich voellig an die Fans richtet. Damit hat der Film von Anfang an schon ein Handicap und duerfte den Erfolg seiner Vorgaenger niemals wiederholen koennen. Die Atmosphaere des Filmes ist einfach nur toll geworden, da Capcom dem Zuschauer eine Welt praesentiert, die unter Paraonia und unglaublicher Angst leidet. Diese Welt erinnert an den Kalten Krieg und laesst vergessene Uraengste wieder wahr werden. Capcom haben da wirklich ihre Hausaufgaben gemacht und das realistische Weltbild wirkt erschreckender, als die Attacken der Zombies und Mutanten. Wie es sich fuer "Resident Evil" gehoert, schleichen die Charaktere wieder durch allerlei dunkle Korridore und da kommt die gewohnte Gruselatmosphaere auf. Im Zusammenspiel mit dem erschreckenden Weltbild hat Capcom einen atmosphaerisch sehr dichten und tollen Horrorfilm geschaffen. Wenn diese Qualitaet bei weiteren CGI Horrorfilmen beibehalten wird, sehen Horrorfans definitiv einer positiven Zukunft entgegen. Leider koennen die Animationen nur teilweise ueberzeugen und ganz Lippensynchron scheint das Werk auch nicht geworden zu sein. Mich haben vorallem die Rennanimationen gestoert, da diese wirklich sehr laecherlich aussahen. Da haette ein wenig Feintuning nicht geschadet, da selbst in den Videosequenzen der Spiele die Rennanimationen besser aussahen. Bei den Synchronsprechern gibt es ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten und da kommt Freude auf, vorallem da ein Grossteil der Sprecher ihren Job verdammt gut machen. Leider hat Capcom viele seiner Versprechen nicht eingehalten und hat sich zu sehr von den drei Vorgaengern inspirieren lassen. Wer auf die saftigen Splattereffekte der Videospielvorlage gehofft hat, ist auch bei diesem Film voellig fehl am Platz. Der Film ist genauso unblutig wie seine Vorgaenger und nach Capcoms grossen Versprechungen enttaeuscht das schon sehr. Noch dazu wirken die Charaktere genauso cool wie Alice und co., dabei war gerade das einer DER Kritikpunkte der Vorgaenger. Nur weil ein cooler Leon in einem Videospiel toll wirkt, muss dies nicht auch bei einem Film zutreffen. Viele der Charaktere wirken einfach zu cool, so dass keine wirklichen Sympathien beim Zuschauer entstehen koennen. Capcom muss noch lernen, dass Videospiele und Filme voellig unterschiedliche Medien sind.
Trotzdem ist Capcoms erster Gehversuch in der Welt der Horrorfilme sehr erfolgreich geworden. Der Film hat zwar viele Macken, aber auch viele positive Seiten. Capcom wird in den naechsten Jahren sicher noch einiges dazulernen und duerfte dann sicherlich ein Meisterwerk herbeizaubern koennen. Alles in allem ist "Resident Evil - Degeneration" ,trotz diverser Macken, der bisher beste "Resident Evil" Film geworden. Wer die drei Vorgaenger gehasst hat, sollte mal einen Blick auf diesen vierten Film werfen, er/sie duerfte definitiv nicht enttaeuscht sein.
Sehr guter CGI Horrorfilm und endlich ein richtiger "Resident Evil"!
08 / 10