Review

Poor Mans „Event Horizon“?

Eigentlich dachte ich, ich hätte alle hochkarätig-bis-trashigen Sci-Fi-Action-Horrorfilme dieser Zeit gesehen, entweder mir damals aus der Videothek ausgeliehen, gar im Kino geguckt oder zumindest mit der Zeit nachgeholt. Von „Virus“ über „The Core“ bis „Lost In Space“, von Grütze wie „Battlefield Earth“ über schnell Vergessenes wie „Sphere“ bis zu heissem Stoff a la „Sunshine“. Aber „Supernova“… den hatte ich noch nie gesehen. Oder ich habe ihn komplett verdrängt. So oder so: nun gab’s den „hochkarätigen“ Space-Thriller auf die Augen - über eine Bergungscrew tief in den Weiten des Alls, die u.a. durch ihre Rettungsaktion und einer kurz vor dem Kollaps stehenden Sonne in größter Gefahr schwebt…

Wer saß da bitte auf dem Regiestuhl?!

Richtig starstudded besetzt, auch auf dem Regieposten scheinbar massive Namen verbraten, heftige Intervention des Studios - „Supernova“ hat’s alles durch. Gab’s da überhaupt noch die Chance auf ein gutes, kohärentes Werk? Eher nicht. Und so ist eine Sci-Fi-Grossproduktion ziemlich abgesackt auf mauestes TV-Niveau - nur mit Megastars, Softcore-Vibes (!) und (für die damalige Zeit) exzellente Effekte. Ein bizarrer Schwerelosigkeitscocktail. Immerhin mit unter anderthalb Stunden schön auf den Punkt gebraten. Mit starker Lumineszenz (dieses Blau!) und einem fast technoartigem Look. Vielleicht eine Hommage an Bavas „Planet der Vampire“?! Jedenfalls ist „Supernova“ oft genug ein Hingucker. Sei es durch nackte Tatsachen, Farben oder aufwändige Computereffekte. Nicht für Kinder, doch irgendwie ein Abenteuerfilm, aber auch nie wirklich Horror oder „Alien“. Eher dumm als philosophisch. Aber kann ein bunter Vorstoß in unbekannte Weiten u.a. mit James Spader, Angela Bassett, Robert Forster und Lou Diamond Phillips wirklich gänzlich schlecht sein?! Er weiß halt nie wirklich wohin er will und was er sein will. Aber Konfusion kann ja auch sexy sein… Dennoch: die dauernden Nahaufnahmen, die nicht in Schwung kommende Handlung, die peinlich wirkende Überernsthaftigkeit… „Supernova“ ist meilenweit von einem empfehlenswerten Film entfernt. Aber er und seine Entstehung scheinen immerhin interessant. 

Fazit: schwer zu bewerten, ein Kuriosum. Teuer, bunt, sexy, schlecht. Aber oft genug unterhaltsam schlecht. Ein Potpourri der Einflüsse. Nie etwas Eigenständiges. Ein Komiteefilm porentief. Konfuser Kreuzstich. Sieht manchmal besser aus als Star Wars und manchmal schlechter als Stargate-Fernsehserien. Absurd. 

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