Irgendwann in ferner Zukunft irgendwo im Weltraum: Der Raumtransporter Nightingale erhält einen Notruf und rettet einen Piloten, der auf einem Bergwerksplaneten eine neue Materie entdeckt hat, die er mitgenommen und nun so schnell wie möglich zu Geld machen will. Diese neue Materie allerdings übt auf ihn einen ungeahnten Einfluß aus und verändert ihn...
Angesichts der ähnlichen Thematik wie z.B. in Event Horizon (der mir gut gefiel) hatte ich gewisse Erwartungen an diesen Film, die leider ziemlich enttäuscht wurden. Supernova ist nicht Fisch und nicht Fleisch: Die Story ist nichts Neues, die Darsteller sind bestenfalls durchschnittlich und das Drehbuch wurde offenbar mehrfach geändert. Drei Regisseure hatten während der Entstehung dieses Streifens ihre Finger im Spiel, der dritte und letzte sogar Francis Ford Coppola persönlich, aber das nutzt auch nichts, wenn das zu verwertende Material derart nichtssagend ist. Dazu kommen Darsteller, die in keinster Weise irgendein Identifizierungspotenzial bieten und im Fall des geretteten Karl Larson (Peter Facinelli) sogar mit zunehmender Dauer immer unsympathischer werden. Dröge schleppt sich der Film dahin, keine einzige überraschende Wendung erregt die Aufmerksamkeit des zunehmend müder werdenden Zusehers und ehe man sichs versieht ist der Film auch schon vorbei.
Das Drehbuch hatte ursprünglich wohl ein anderes Konzept verfolgt, als schlußendlich dann herauskam. Ganz zu Anfang wird der Alltag auf dem Raumschiff kurz umrissen: Ein Bordcomputer namens Sweetie liefert jederzeit abfragbare Informationen und weckt schonmal nachts ein Crew-Mitglied für eine virtuelle Schach-Partie, Captain Marley (Robert Forster), Kapitän der Nightingale, sitzt wie im Cockpit einer konventionellen Boing ganz vorne und schreibt offenbar nebenbei eine Doktorarbeit über Tom-und-Jerry-Cartoons, die er sich dort virtuell anschaut. Daneben wird noch der meist langweilige Alltag der ethnisch gemischten Crew zwischen den Einsätzen erwähnt. All dies wird leider nicht weiter verfolgt, wie auch etliche Fragen zu den weiteren Umständen der Mission unbeantwortet bleiben.
Als besonderen Gag(?) wollte man dem Film wohl eine Portion Sleaze mitgeben, indem man den Darstellern auferlegte, größere Reisen und Zeitsprünge grundsätzlich nackt zu absolvieren; darüber hinaus haben einzelne Crew-Mitglieder Liebesverhältnisse untereinander. Diesbezügliche Schauwerte gibt es allerdings nicht, denn alles wurde weitgehend familienfreundlich abgefilmt, die Kamera bleibt immer schön weit oben und mehr als ein paar Brüste für ein paar Sekunden gibt es nicht zu sehen. Da der ganze Film mit Blaufilter gedreht wurde, welcher zusammen mit den vielen bläulich-weißen CGI-Animationen ohnehin schon bald nervt, sieht man also einen ständigen Wechsel zwischen bekleideten und unbekleideten Akteuren, welcher deren Verhalten/Dialoge nicht beeinflußt (scheint ihnen egal zu sein) und auch nicht näher erklärt wird. Bitte was soll der Blödsinn?
Nachdem der Captain schon bald ins Gras beißen muß, übernimmt Nick (James Spader) das Kommando. Der Gerettete Karl erweist sich immer mehr als ungebetener Gast und das neue Material an Bord, dargestellt wie ein Brocken Plasma, zeigt seine Wirkung. Die wenigen Crew-Mitglieder werden nacheinander dezimiert, und am Ende bleibt nur noch ein Pärchen gegen den Bösewicht übrig. Nach einem unspektakulären Endkampf gibts noch ein paar Minuten Überleitung zu den Schlußcredits und das wars. Gähn!
Wollte man die wenigen positiven Aspekte des Films aufzählen, so müßte man die zahlreichen, sauberen Computer-Tricksereien erwähnen, die für Trekkies und andere Genre-Fans sicher ein Muß sind und seinerzeit ein kleines Vermögen gekostet hatten. Auch gibt es an der Kameraführung bis auf einige wenige Schnellschnitte und pseudo-dramaturgisches Gewackel nicht viel auszusetzen. Das alles kann aber nicht über den spannungsarmen Plot und die dadurch schnell einsetzende Langeweile hinwegtäuschen, zumal wie erwähnt kein einziger Darsteller zum Mitfiebern einlädt.
Supernova mutet an wie irgendeine Episode aus irgeneiner Staffel irgendeines Startrek-Sequels, und das ist mir einfach zu wenig. Nahe an der Zeitverschwendung, 2 Punkte.