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„Panzerschiff Graf Spee“ bemüht sich im Gegensatz zu vielen anderen Kriegsfilmen um eine ausgewogene Darstellung, kann aber nicht so recht fesseln.
Das titelgebende Panzerschiff ist eines der gefährlichsten Schiffe, welches die deutsche Marine im Zweiten Weltkrieg zu bieten hat. Mit recht hoher Geschwindigkeit und recht starker Bewaffnung schippert es über die Meere und versenkt Schiff der Alliierten unter der Führung des geachteten Kapitäns Langsdorff (Peter Finch). Damit wird die Graf Spee schnell als gefährliche Waffe etabliert, aber gleichzeitig zeigt der Film auch eine gewisse Bewunderung für das Schiff.
Zudem ist der Kapitän alles andere als ein grausamer Vollstrecker, sondern quartiert gefangene Offiziere der Alliierten so gut es geht auf seinem Schiff ein und sorgt für deren Wohl. Er weiht sie sogar in Taktiken und Finessen seines Schiffes ein. Leider verwendet der Film auch viel Zeit auf die Gespräche der gefangenen Offiziere untereinander, was die Handlung allerdings nicht vorantreibt, sondern ausbremst.

Doch die Alliierten ist der erfolgreiche Einsatz der Graf Spee ein Dorn im Auge und setzt die Schiffe Ajax, Achilles und Exeter auf den deutschen Rivalen an. Diese sind zwar schneller als die Graf Spee, aber leichter bewaffnet. Sie sind jedoch der einzige Verband, der dem Panzerschiff irgendetwas entgegenzuhalten hat…
Große Kriegsszenen sollte man von dem Film nicht erwarten, denn es gibt von der einen oder anderen Explosion mal abgesehen, nur eine einzige Seeschlacht. Dies ist aber auch besser so, denn die Inszenierung derselbigen ist nicht besonders. Sehr unübersichtlich, dass man stellenweise gar nicht weiß, welches Schiff gerade gezeigt wird. So versucht der Film mit seiner durchaus ambitionierten Handlung zu überzeugen.
„Panzerschiff Graf Spee“ versucht Ausgewogenheit herzustellen. So sind die Deutschen auf der Graf Spee, allen voran Kapitän Langsdorff, keine Nazis, sondern einfach nur Seeleute, die für ihr Land kämpfen bzw. kämpfen müssen. Eine ähnliche Haltung vertreten auch die Offiziere der Alliierten, sodass der Umgangston beim Aufeinandertreffen immer überraschend freundlich und von Seemannsehre geprägt ist. In dieser Beziehung hebt sich „Panzerschiff Graf Spee“ dann von anderen, meist sehr tendenziös gefärbten Kriegsfilmen ab.

Leider versagt der Film beim Spannungsaufbau. Abgesehen von den letzten 15 Minuten vielleicht lässt einen das Geschehen komplett kalt und man folgt der Handlung wenig interessiert, auch wenn der Film nur selten wirklich langweilig wird. Zudem wird recht abrupt und unsanft zwischen den verschiedenen Personen und Schauplätzen gewechselt, was ebenfalls stört und daran hindert, wirklich die Handlung einzutauchen.
Die Schauspielerleistungen sind im Rahmen des Akzeptablen: Ansehbar, aber kaum ein Darsteller kann sich wirklich ins Gedächtnis brennen. Lediglich Peter Finch ragt etwas heraus, aber wirklich super ist auch er nicht.

Trotz der sehr ausgewogenen Perspektive auf das Kriegsgeschehen ist „Panzerschiff Graf Spee“ unterdurchschnittlich, da es vor allem an Spannung derbe hapert.

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