Review

Bret Easton Ellis meets Andy Warhol

Wer den Roman kennt weiß dass eine Umsetzung 1 zu 1 völlig undenkbar gewesen wäre. Insofern hat Mary Harron eine gute Wahl getroffen sich auf die schwarzhumorigen, satirischen Elemente zu konzentrieren.

Dieser Entschluss war der beste in diesem Film, die laxe Umgehensweise mit der Chronologie der Ereignisse, wie sie im Buch dargestellt werden.

Um wieder einen Pluspunkt anzusprechen: Die Besetzung.
Hauptdarsteller Christian Bale ist beängstigend überzeugend als Patrick Bateman (dieser Name!*gg*) und überragt das aufspielende Ensemble.
Jared Leto, Willem Dafoe und Chloe Sevigny spielen ihre Rollen der Vorlage enstprechend und die Besetzung von Reese Witherspoon ist ein netter Zusatz und für sie die Gelegenheit ihr Image ein wenig mehr Konturen zu verleihen.

Negativ zu betrachten ist, wie gesagt, die Inszenierung von Mary Harron. Auch wenn ich ihr zugestehe den Roman frei zu bearbeiten hat sie dabei oftmals das satirische Potential nicht aus den Augen verloren und zeigt die Morde von Bateman eher unreflektiert. Der Kontext geht, je länger der Film dauert, irgendwo im Niemandsland verloren und findet sich erst in den letzten 5 Minuten wieder.

Fazit: "I shot Andy Warhol" war ein vielversprechender Erstling von Harron, doch bei "American Psycho" war sie überambitioniert. Dies schadet dem Film in entscheidenden Momenten und lässt aus einem großen satirischen Roman einen durchschnittlichen Film mit sehr guten darstellerischen Leistungen werden.

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