Viele Fehler verderben den Brei...11.04.2010
Hurra, mal wieder ein Serienkillerthriller, möchte man vor Freude aufjuchzen, endlich wieder gräßliche Morde, kranke Hirne und Cops, die einen Schritt zu spät kommen. All das findet sich hier, läuft fein geradeaus, ohne großen Zeitverlust, doch dann kommt gegen Ende des zweiten Drittels zum einen die Auflösung mit einer großen Keule um die Ecke gebogen, drischt auf den Zuseher ein und verdirbt diesem das Miträtseln, während zum anderen ein seltsamer Bruch in der bis dahin reizvollen, gut gefilmten und nicht mit Geschwätzigkeit aufwartenden Handlung den an sich guten Ansatz zunichte macht. Dazu reihen sich in der Rückschau noch ärgerliche Patzer, Logiklöcher und Unwahrscheinlichkeiten wie Perlen an einer Schnur, und damit ist eigentlich schon alles zur Note gesagt, die dieser Film landauf, landab bekommen hat.
Schade, denn Dennis Quaid ist in der Rolle des Polizistenwitwers hervorragend besetzt. Nichts mehr da von seinem ansonsten jugendlichen Elan, ein Gesicht wie drei Jahre Regenwetter, Falten, Fett und Gram - hervorragend. Alle anderen Beteiligten sind dagegen reichlich beliebig und geraten schnell in Vergessenheit, so wie es auch diesem Film geschehen wird, der im Wesentlichen eine Mordserie rund um die vier apokalyptischen Reiter strickt. Häßliche Morde, mit Folter, jedoch ohne in das Genre des Torture-Horrors zu stolpern. Wie dereinst bei Sieben zeigt man nicht den Mord, sondern das Opfer, derweil die Tat nur mit Worten erzählt wird - da kann man sich als Zuseher seine eigenen Bilder dazu denken. Natürlich gelingt dem Cop final auch die Auflösung des Geschehens, doch auch wenn die Regie einen Twist wie ehedem bei Sieben vollbringen möchte, so gelingt ihr das nicht - denn dazu mangelt es einfach an zu vielen Ecken und Enden.
Das ist angesichts der ohnehin schon recht kurzen Laufzeit des Thrillers eigentlich eine Kunst, denn wer straff erzählt, darf das Garn nicht zu kompliziert stricken. Hier aber macht man genau diesen Fehler und läßt die Auflösung des Mordtreibens zum einen eher en passant durch den kleinen Sohn des Polizisten geschehen, spielt zum anderen mit offensichtlich falschen Fährten und zaubert dann ein Motiv aus dem Hut ( samt den üblichen Problemen der Mordausführung mit zuviel technischem Gerät in zu kurzer Zeit ), welches wahrlich mißraten ist. Wenn dann wieder einmal der letzte Schnaufer nicht der letzte ist und der Film abrupt endet, dann weiß man, daß man zwar einen ganz akzeptablen Film gesehen hat, aber keine Sternstunde des Thrillers...eben Durchschnitt, aber mit Fehlern, deren Vermeidung nicht schwer gewesen wäre - ein bißchen Stöbern in bisherigen Veröffentlichungen des Genres hätte der Regie hier sicher geholfen. Hat man nicht gemacht, und daher nur 6/10.