Review

Wirrer Endzeitfilm mit jeder Menge Zeitreisen und 2 tollen Hauptdarstellern

Story:
Im Jahr 2006 sind die Menschen von der Erdoberfläche verschwunden und die Tiere beherrschen die Erde. Eine Virenepidemie hat im Jahr 1996 fast die gesamte Menschheit getötet. Die letzten Überlebenden leben in einem düsteren Unterweltsystem. Die Forscher wollen mittels Zeitreise die Ursache, sowie den Virus selber für sich gewinnen, um so einen Antikörper bilden zu können. Der Kriminelle James Cole (Bruce Willis) soll in das Jahr 1996 geschickt werden um den Ursprung der Katastrophe zu lokalisieren. Doch etwas läuft schief und er landet beim ersten Versuch im Jahr 1990, wo er schnell in eine Irrenanstalt überführt wird. Dort trifft er auf den späteren Anführer der 12 Monkeys, die Gruppe die das Virus verbreitet......
Ich gebe zu, dass hört sich alles interessant an... Ist es aber leider nicht. Die Spielereien mit den Zeitreisen, sowie die Verursacher und die Jagd nach der Lösung gerät leider schnell in den Hintergrund. Sie wird nämlich von der Beziehung James Cole/Dr. Railly erdrückt. Ständig reist Willis zwischen den Zeiten umher, wobei seinem seelischen Zustand mehr Achtung als der Story geschenkt wird. Mir wäre eine reißerische oder zumindest spannende Jagd nach dem Virus viel lieber gewesen, als die Charakterstudie eines Zeitreisenden.

Musik:
Hier wurde in meinen Augen auch stark geschludert. Sicherlich hat Terry Gilliam seinen eigenen Stil, aber gefallen muss er mir deswegen nicht. Diese Hafenkneipenmusik geht mir jedenfalls gehörig auf die Nerven. Zumindest findet man bei der am Ende romantisch werdenden Beziehung passende Töne.

Atmosphäre:
Als erstes frage ich mich wie man Zeitreisen möglich machen kann, aber keine Gerätschaften und Möglichkeiten hat ein Antimittel zu finden? Dazu passt auch die industriell aussehende Zukunft nicht besonders. Von den Plastiktüten, die als Anzüge fungieren sollen möchte ich gar nicht weiter reden. Kann mir nicht vorstellen, dass in der Zukunft irgendwas steril ist. Dann geht es erst mal ab ins Jahr 1990 und Cole landet im Irrenhaus. Viel irres Rumgeseier aber ohne nennenswertes Ergebnis. Warum der erste Versuch schief ging und warum Cole beim 2.Mal kurz im 1. Weltkrieg landete wird nicht erklärt. Danach konzentriert sich der Film dann auf Cole und wie er am liebsten im Jahr 1996 bleiben möchte. Dabei weicht ihm die Ärztin Railly nicht von der Seite. Aus der anfänglichen Entführung wird eine angedeutete Romanze. Schließlich hält Cole sich selbst für irre, leider ist das nur von kurzer Dauer. Schließlich setzen die 12 Monkeys ihren Plan um, der aber ganz anders aussieht als Cole es sich gedacht hat. Sicherlich eine interessante Kehrtwendung kurz vor Schluss, die mich aber nicht mehr aus den Socken hauen konnte.

Schauspieler:
Bruce Willis ist als zeitreisender Cole wirklich beeindruckend. Zwischen den verschiedenen Zeiten kämpft er sichtlich darum, nicht irre zu werden so wie mit seinen Emotionen. Der Weltenretter kann einen richtig Leid tun. Ein ausgenutzter Mensch, der eigentlich nur nach Erlösung sucht. Sie aber am Ende nicht findet... Ungewöhnliche Rolle für Willis.
Am besten hat mir aber Brad Pitt gefallen. Ob nun als Irrer in der Irrenanstalt oder als terroristischer Hippie der 12 Monkeys. Seine Mimik und seine Sprache sind so was von irre und durchtrieben, das man seinen Geisteszustand glatt für echt halten kann. Sicherlich eine der besten Leistungen seiner Karriere.

Fazit:
Mittelmäßiges, etwas wirres Filmchen um Zeitreisen und die Apokalypse. Die Schauspieler sind toll, nur gerät mir das eigentliche Problem zu weit in den Hintergrund. Dazu stösst mir Gilliams Stil bitter auf. Bin nicht so ein Fan seiner etwas ungewöhnlichen Darstellungsweise.
Geschmackssache. Die einen sagen Mist, die anderen halten es für ein Meisterwerk.

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