kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 12.05.2012
Der gleiche Regisseur spuckt ganz neue Töne: "Feast II" ist in Abwesenheit der prominenten "Feast"-Produzenten um Ben Affleck und Matt Damon nurmehr ein recht geschmackloses Low-Budget-C-Splatter-Movie. Wirklich überraschend ist das aber sicher nicht, da John Gulager schon im ersten Teil einige Geschmacklosigkeiten unterbringen konnte (Stichwort Samenerguss), die er erst jetzt zügellos umsetzen kann. Da ist es ein Leichtes, die Chose zu verreißen, dazu geben genug Szenen Anlass, abgesehen von der gepflegten Langeweile, die sich im Mittelteil des Films breit macht. Was "Feast II" aber definitiv nicht ist: Ein unmotiviertes Stangenprodukt. Es ist offensichtlich eine Menge Energie in das Projekt geflossen; Gulager experimentiert mit interessanten Kameraeinstellungen und Farbverläufen, und eine eigene Handschrift kann man ihm sicher nicht streitig machen. In Sachen Optik und Ideen-Grossout nähert er sich in Teilen der Troma-Schmiede oder auch Billig-Sequels der Marke "Mortal Kombat 2" an, letzterem insbesondere auf den Dächern der westernartigen Kleinstadt, wo die Figuren sich wie reingerendert in die Hintergründe einfügen.
Splattertechnisch ist "Feast II" nach dem schnellschnittigen ersten Teil reinstes Exploitationkino: Tabus werden noch wesentlich radikaler gebrochen als bisher, Ekelszenen vollkommen übertrieben und tödliche Verletzungen viel zu lange überlebt, ja gar Running Gags werden aus ihnen generiert.
Das hat keinen Stil, das ist widerwärtig und uncool, aber irgendwie hat es auch seinen Reiz wie eben jede Art von künstlerischer Freiheit. Rückblickend wirkt das (natürlich nach wie vor bessere) Original fast schon zu eingeschnürt...
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