Review

Hm, interessanter Filmtitel. Serienmörder sind ja immer irgendwie spannend - zumindest meistens im RL, die entsprechenden Movies eher dann nicht ganz so, naja, "faszinierend".

Auch im Falle von "Wahre Macht -..." kann ich leider nichts Gegenteiliges behaupten.
Die eine Grundidee, einen "neuen" Serienkiller andere, legendäre Exemplare dieser Gattung kopieren zu lassen und eben deren verhängnisvolle Fehler (also die, die zur Festnahme führten), nicht zu wiederholen, fand ich schonmal ganz nett.
Der nicht zu fassende Mörder, hinterlässt der Journalistin, deren Mutter er einst himmelte immer wieder hints am Tatort. Diese erklärt das postwendend sofort zu ihrer persönlichen Chefsache und startet erst eine Titelstory und dann ihre "polizeiliche Ermittlung" mit ihrem Cop-Gefolge (anders kann man es nicht nennen, denn den Herren mangelt es eindeutig an Authorität).
Man sieht, wie der Mörder sich Opfer sucht und sie dann nach dem Vorbild seiner "Ahnen" tötet, zwischendrin die Ermitlungen, dann immer entsprechend schön ein kleines Kurzfilmchen mit der Story des Ur-Hebers (hier: Ramirez, Dahmer und Gein).
An sich auch ganz nette Idee.
Nach ein paar Spielchen schnappt sich der Killer - huch, was für ´ne Überraschung, die Nachrichtenlady herself und verfrachtet sie in ein Lagerhaus, wo sie sich dann vor dem Showdown auch noch ein nettes Filmchen zu Gemüte führen darf.

Spoiler:
Er befreit sie schließlich, gibt ihr ihre Waffe zurück, die er zuvor aus ihrem Haus gediebt hat, und sie verfolgen sich im Schuppen. So lange bis die Superhelden von der Polizei eintreffen und sie ihm schlussendlich den Gnadenschuss erteilt. (sie handelt nicht aus Notwehr! Und er wollte doch so gerne erlöst werden...!)
Im Off dann kann man noch ihre philosophische Anwandlung erhören, nach der jeder, wenn er nur in die richtige Ecke gedrängt wird, zum Möder werden kann. [frei zitiert]

Kritik:

So, was ärgert mich denn nun eigentlich so? Grundidee und Story und auch die Idee des Wie finde ich eigentlich ganz gut - und auch mit viel Potenzial ausgestattet. Eigentlich...
Denn irgendwie ist ein nichtssagendes Versatzstück herausgekommen, das für mich irgendwie dauernd unlogisch war.
Der böse Herr Mörder hinterlässt ja ach so überhaupt keine Spuren... grapscht aber überall alles permanent an. Und die Polizisten finden ja ach so gar nichts Verwertbares - latschen aber dauernd wie Tante Mathilde auf Sonntagsausflug mit Straßenklamotten durch die Tatorte und grapschen selber alles an - inkl. Miss Perfect Reporter. Was hat die da alles anzutapsen?
Dann ein Hint - der Mörder könnte der und der sein und sich dort aufhalten. Miss Perfect, bereits in Gefahr durch ihre Titelstory und im Interesse des Killers, beschließt mal eben, sie gehe mit gucken. Und keiner sagt da was gegen? Hallo?! Und dann latschen die in dieses Fabrikgebäude zu dritt, vorne weg die rammeligen Cops und sie hintendran - und keiner sichert da mal die Umgebung?! Wo gibts denn sowas?
Ach, ich könnte das noch endlos so weiter führen, hab aber keine Lust mehr dazu.
Also, die Grundstory ist schonmal ganz nett, aber inszenatorisch völlig unglaubwürdig.
Das Einstreuen der Geschichten der drei wahren Serienmörder ist zwar auch ganz nett (ich muss wohl mal anmerken, dass ich als Frau "ganz nett" anders definiere als Männer das wohl tun...) - fügt sich aber nicht wirklich ein. Es wirkt mehr wie Zeitschinden - oder allem irgendwie einen gekrampften Sinn geben wollen. Oder, was auch immer.
Für mich ist dieser Film ein Versatzstück, nichts Halbes und erst recht nichts Ganzes, viel gewollt und nichts gekonnt. Viel Potenzial über den Jordan gekippt.

Und der Endsatz mit dem "jeder kann ein Mörder werden, wenn blabla..." ist ja nicht ganz verkehrt, aber leider aufgrund fehlender hinführender Dramaturgie im Falle der Dame leider völlig unglaubwürdig und nichts als heiße Luft.

Einziger Pluspunkt - und das will ich nochmal betonen bei soviel negativer Kritik: es hat ein paar wirklich schicke Effects und Tötungsszenen, die ich als solches in dieser Direktheit nicht erwartet hätte. Deshalb auch noch 4, sonst hätte es max. 3 Punkte gegeben.

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