Max Cady hat 14 lange Jahre im Zuchthaus gesessen. Jetzt ist er frei und will sich an seinem ehemaligen Anwalt Sam Bowden, der damals entlastendes Material unterschlug, rächen. Unaufhörlich treibt Max Cady die Familie des Anwalts in ein immer dichter werdendes Netz aus Angst und Terror. Zuerst wird der Hund vergiftet, dann die Tochter des Hauses verführt. Sam Bowden heuert einige Schläger an, doch das schürt nur noch Cadys Haß…
Kassenträchtiges und prominent besetztes Remake von J.Lee Thompsons „Ein Köder für die Bestie“, dessen Hauptdarsteller Robert Mitchum und Gregory Peck hier in Nebenrollen zu sehen sind. Was früher mehr oder weniger angedeutet wurde, zerrt man heute gnadenlos ins Licht der Projektoren: Sex, Gewalt und den Niedergang der Familie (= Gesellschaft). Hat es sich im Original noch gelohnt, für Frau und Kinder in den Kampf gegen das Verbrechen zu ziehen, so geht es jetzt nur noch um das Befriedigen niedrigster Instinkte, denn intakt ist des Anwalts Leben schon lange nicht mehr. „Kap der Angst“ ist bislang Martin Scorseses publikumsnähester Film, ist er doch inhaltlich stark Mainstream-orientiert und recht flott inszeniert. Die eruptive Gewalt im Film führte dazu, daß „Kap der Angst“ eine neuerliche Diskussion um die Grenzen des Erträglichen entfachte. Als genauer Beobachter muß man allerdings feststellen, daß da viel heiße Luft bei ist, denn Scorsese folgt lediglich den Regeln des Genres. Und die haben ganz andere mit viel mehr Blut geschrieben. Letterboxed (2,13:1). Mit Robert DeNiro, Nick Nolte, Jessica Lange, Joe Don Baker u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin