Als Geschichte-Interessierter und Filmfan war ich auf die Verfilmung von Stefan Austs gutem Buch "Der Baader-Meinhof-Komplex" sehr gespannt. Das daraus "nur" 2 1/2 Stunden Film geworden sind, hat mich schon etwas stutzig gemacht, denn zu komplex und chronologisch sehr lange ist die Thematik. Die RAF lässt sich nun mal leider nicht in so einem Zeitraum erfassen. Dennoch fand ich den Film nicht schlecht. Darstellerisch liefern alle Schauspieler ordentliche Arbeit ab, Moritz Bleibtrau spielt den Baader, wie man es nach Lektüre des Buches und vieler Quellen erwartet, der Topdarsteller war für mich trotz nur kurzer Rolle Stipe Erceg als Holger Meins.
Ich hatte vorher auch schon Wissen über die Thematik, was für mich den Film auch verständlich machte. Für einen Laien oder Schüler, der vorher mit der RAF noch nichts am Hut hatte ist der Film jedoch nur bedingt empfehlenswert, zu stark sind die Zeitsprünge, zu viel Informationen werden weggelassen, was aber bei der kurzen Laufzeit klar ist.
An Filme wie den TV-Zweiteiler "Todesspiel" der ja nur die Schleyer- und Lufthansa-Entführung behandelte, kommt Baader-Meinhof also nicht ran. Trotzdem für Interessierte mit Vorbildung ein interessanter Film mit guten Darstellern, bei dem ich hoffe das die zweiteilige TV-Version, die ja insgesamt 3 Stunden dauern soll, noch einige Zeitlöcher stopft.
7/10 Kalaschnikows für den Film.