1967: Die linksradikale Terrorgruppe RAF sagt der Bundesrepublik den Kampf an und tritt eine Welle von Anschlägen los. Der Leiter der Ermittlungen (Bruno Ganz) will nicht nur die Gewalt eindämmen, sondern auch die psychologischen Hintergründe und das Sympathisantentum innerhalb der Bevölkerung ergründen…
Ein aufwändig und effektbetont inszenierter Bilderbogen über ein bewegtes Kapitel der bundesdeutschen Geschichte, das wegen der kompromisslosen Gewaltbereitschaft radikaler Kräfte und der stillen Komplizenschaft unbezifferbarer Bevölkerungsanteile in beispielloser Weise von der Brüchigkeit der rechtsstaatlichen Grundfesten erzählen könnte. Freilich atmet der Film nie wirklich den Geist der Zeit, die er abzubilden vorgibt, sondern bleibt in seinem Verhältnis zur Vergangenheit – ihrer Mode, dem Jargon und den Denkweisen – eher von touristischer Schaulust bestimmt. So erlebt der Zuschauer statt der Sprengkraft der Unzufriedenen eher die kuriosen Auswüchse einer vergangenen Dekade. Zudem bemüht der Film sich zuwenig darum, die Haltungen der unterschiedlichen Fraktionen trotz ihrer völligen Unvereinbarkeit vorbehaltlos ernst zu nehmen. Stattdessen spöttelt er mal gegen die Hemdsärmeligkeit der Terroristen, mal gegen die Verstocktheit der Autoritäten (vermutlich in der Absicht, in seiner Stimmungsmache ausgeglichen zu bleiben) und schenkt dem Publikum weder die Freiheit noch das Vertrauen, sich unabhängig von Einflüsterungen und Vorgaben ein eigenes Urteil zu bilden.