Nichts als Langeweile...24.03.2012
Der Film fängt ganz rasant an, breitet sein Szenario geschickt aus...und verliert sich dann im Nichts, sodaß es dem Zuseher schwer gemacht wird, hier Begeisterung zu äußern. Ich bin ein Freund von Politthrillern, die auch gerne ohne Actionsequenzen auskommen dürfen, wenn die Story paßt - aber hier ist das leider nicht der Fall, denn irgendwann wird man als Zuseher ärgerlich, da man die ganze Zeit ebenso im Dunklen tappt wie all die Figuren, die endlich wissen wollen, wer der sagenumwobene Informant ist, dem die Journalistin Rachel ihre neueste Story verdankt. Am liebsten würde ich das hier aufklären, um andere Filmfreunde von der Verschwendung ihrer Lebenszeit abzuhalten, aber am Ende muß ein jeder selbst entscheiden, ob ihm ein Film gefällt - oder nicht. Also schweige ich und gebe nichts preis, genau wie Rachel.
Denn hier sehen wir die prinzipientreue Journalistin Rachel wegen ihrer moralischen Integrität ins Gefängnis gehen...Beugehaft, weil sie der Staatsmacht nicht die Identität ihres Informanten preisgeben will. Leider aber berührt ihre Story die nationale Sicherheit, und daher ist sie mit sich moralisch zwar im reinen, hat aber die Rechnung ohne den Staatsankläger gemacht, der einfach nicht aufgibt. Das klingt interessant, ist es aber nicht, den es reiht sich Tag X an Tag X+1 an Tag X+2 und so weiter, wobei einfach ab etwa 50 Minuten Filmlaufzeit nichts mehr passiert. Rachel ist im Knast, ihre Ehe sogleich am Ende, ihr Sohn entfremdet...und wenn man dann am Ende des Films weiß, warum das so ist, möchte man sich nur noch die Hand vor die Stitn klatschen.
Selten habe ich einen Film gesehen, der ein so brisantes Thema wie die Pressefreiheit dermaßen langweilig in Grund und Boden fährt, der sich einen Dreck um Spannung kümmert, sondern immer und immer wieder die gleichen Handlungsabläufe zeigt. Darstellerisch ist das alles schon in Ordnung, hilft indes nicht, wenn man sich permanent fragt, wo denn die dunkle und böse Verschwörung endlich ihr Haupt hebt...sie tut es nicht, da kann man noch so lange warten. Hier wäre soviel möglich gewesen, und es tut wirklich weh, mitanzusehen, wie Thema und Darsteller für nichts und wieder nichts verheizt werden. Da hätte man wirklich etwas draus machen können, hat man aber nicht - 4/10.