Arnie befreit den Mars von seiner Luftlosigkeit – kalifornische Wundertaten...
Im Jahr 2084 führt der Bauarbeiter Quaid ein ruhiges Leben, wäre da nicht seine Besessenheit mit dem Planeten Mars. Als er aber bei der Firma Rekall einen Gedankenurlaub bucht, der ihm zwei Wochen Mars simuliert, geschehen seltsame Dinge. Quaid wird zum Ziel von Mordanschlägen, und erst als er zum Mars reist, gelingt es ihm, die Sache aufzuklären. Quaid ist nicht Quaid, sondern Hauser, ein rücksichtsloser Agent, der auf diesem Wege für seinen Boß Cohaagen die Widerstandsgruppen auf dem Mars ausfindig machen will. Das aber gefällt Quaid nicht, und unterstützt von nur einer Rebellin nimmt er allein den Kampf mit den Truppen Cohaagens auf, dem es nur darum geht, die Sauerstoffversorgung auf dem Mars zu kontrollieren. Quaid entdeckt ein altes Artefakt, tötet alle Schergen und den Boß und schafft es schließlich, durch die überlegene Technologie unbekannter Außerirdischer dem Mars eine Atmosphäre zu geben.
Der Film gehört sicherlich zu Schwarzeneggers besten Streifen, was hier allein dem Regisseur zu verdanken ist. Von Paul Verhoeven ist man harte Action gewohnt, und davon gibt es reichlich. Die Story ist nicht zu hanebüchen, wenngleich man nicht tiefer in sie dringen sollte, aber in den Actionfilmen der frühen Neunziger ist man schon froh, wenn es nicht die ewig gleiche Rachegeschichte ist. Arnie zieht seine Rolle gewohnt stoisch durch, trotzt allen Widrigkeiten mit überlegener Muskelkraft und hat noch Zeit für den einen oder anderen amüsanten Oneliner – irgendwann wird jemand mal ein Buch über all diese Dialogzeilen schreiben, das wäre sicherlich ein Bestseller. Die Schauspieler an seiner Seite geben einen guten Rahmen für seine Grobheiten ab, immer wieder gern gesehen Ronny Cox und Michael Ironside.
Aber der wirkliche Knüller ist die Brutalität, mit der hier nicht gegeizt wird. Der Bodycount ist sogar für einen Schwarzeneggerfilm sehr hoch, und es gibt nicht nur einfache Feuergefechte, nein, Menschen kommen auf vielfältige Art und Weise ums Leben, die Einschußlöcher sind groß, Blut wird reichlich verwendet, und wir sehen eine hohe Anzahl unbeteiligter Menschen blutig zu Boden gehen. Auch die Tricktechnik ist absolut gelungen, digitale Effekte vermißt man nicht, denn es dominiert die gute alte Handarbeit. Wenn man sich also in heutigen Jahren einen der Klassiker des Actiongenres zu Gemüte führt – zu denen „Total Recall“ unbedingt gehört – und diesen dann mit einem Streifen aus den Jahren um 2004 herum vergleicht, dann kann man schon ein bißchen schwermütig werden, denn dergleichen Stoff mit derartiger Kompromißlosigkeit findet man in aktuellen Filmen nicht mehr. Nachdem auch am Horizont keine vergleichbaren Heroen mehr zu sehen sind, kann einem für die nächsten Kinojahre bange werden. Dieser Film aber verdient nichts anderes als die Höchstwertung – 10/10.