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Es gibt wenige Filme, die einem so viel mit auf den weiteren Lebensweg geben wie der neuste Streich von Regisseur David Fincher. Dieser Streifen steckt voller Liebe zum Menschen, verleiht Zuversicht für das Älterwerden und bietet bezaubernde, fast surreale Momente, die das Cineastenherz höherschlagen lassen. Urkomische, in Schwarzweiß gehaltene Rückblicke in Stummfilmzeiten, traumhafte Sonnenaufgänge an einem Bootssteg und düstere Stürme auf einem Dampfer im Atlantik. Diese Momente erinnern fast an das Werk von Tim Burton, sind in ihrer romantischen Wirkung aber absolut einzigartig.

Mittendrin ist Benjamin Button, gespielt vom grandiosen Brad Pitt. Ein Kind, körperlich alt geboren, was heranwächst und reift, um sukzessive jünger zu werden. Dieser paradoxe Lebensweg ist mit dem titelgebenden Adjektiv "seltsam" wirklich am besten zu beschreiben. Man muss einfach hinsehen und wird verzaubert, obwohl man keine Erklärung für diese unrealistische Geschichte parat hat. Man wird von einem Märchen für Erwachsene in den Bann gezogen und lässt sich knappe drei Stunden berieseln. Und zurück bleibt das pure Glück darüber, einen Film für die Ewigkeit gesehen zu haben.

David Fincher schafft mit "Der seltsame Fall des Benjamin Button" einen weiteren Meilenstein seiner herausragenden Filmographie, glänzt mit einer wahrlich perfekten Regie und beglückt den Zuschauer mit einem Meisterwerk, welches er nicht mehr vergessen wird. Die Vielzahl an Denkanstößen über das Leben und seine Wendungen sind kaum fassbar und hinterlassen den finalen Eindruck, jedes Alter in vollem Bewusstsein genießen zu können, wenn man nur geliebt wird. Ein bescheidener und gut gemeinter Rat, jedoch verpackt in einem gewaltigen Filmerlebnis.

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