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Zu viel der Ehre...

Es gibt wenige Filme, die eine so hohe Anzahl von Oscar-Nominierungen und neben den damit verbundenen Vorschusslorbeeren auch eine so durchgehend positive Vorabrezension der Kritiker auf sich vereinen dürfen. Es stellt sich die Frage, wer diesen Film zu welchem Zweck beurteilt hat, denn keiner der Erwartungen kann der Film gerecht werden. Es handelt sich um einen technisch solide umgesetzten Plot, nicht jedoch um großes Kino, eigentlich um gar kein Kino. Denn entgegen aller Voraussagen plätschert tatsächlich nicht mehr als ein wenig Handlung vor sich hin, welche in jeder Minute vorhersehbar und ohne jede Wendung ist.
Auch die schauspielerische Leistung ist über große Strecken druchwachsen. Ein Brad Pitt, dessen Mimik phasenweise nur durch die Computeranimation am Leben erhalten wird, und eine Cate Blanchet, deren unbeteiligte Kühlheit im vollständigen Gegensatz zur Handlung steht, können nicht nur nicht mitreißen, sondern lassen (im Fall von Brad Pitt) den Grund für die Oscar-Nominierung als Rätsel mysthischen Ausmaßes erscheinen.
Die größte Überraschung bleibt leider, dass es keinerlei Überraschungen gibt. Keine Entwicklung der Geschichte, keine Entwicklung der Charaktere, keine (und schon gar nicht subtilen) Handlungsverflechtungen, eigentlich nicht mal ein richtiges Ende, denn statt dem, der es hören will, in einer Anlehnung an Forrest Gump oder Big Fish wenigstens ein wenig Lebensweisheit mit auf den Weg zu geben, ist hier mit dem Tod alles vorbei und das war es dann. 

Fazit:
Es lässt sich über den Film bestenfalls sagen, dass er das Niveau konsequent hält, was akzeptabel wäre, wenn es nicht um konsequent niedrig ginge. Es ist ein netter Film, ein wirklich netter Film, aber mehr nicht und das reicht nicht, schon gar nicht wenn der größte Spannungspunkt der Handlung die Pause in der Filmvorführung ist. Was bleibt, ist ein fader Beigeschmack und ein Besucher, der sich fragt, ob er seine Zeit sinnvoll investiert hat.

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