The curious Case of Benjamin Button
Nach Meisterwerken wie „Se7en" oder „Fight Club" versucht sich David Fincher nun im Drama Genre. In seiner dritten Zusammenarbeit mit Brad Pitt nimmt er sich eine Kurzgeschichte des amerikanischen Literats F. Scott Fitzgerald vor. Wie nicht anders zu erwarten, ist dabei ein toller Film herausgekommen, der bei den diesjährigen Oscarverleihungen, nicht zu übersehen sein wird.
New Orleans während des Hurricans Katrina. Während die alte Daisy im Sterben liegt, bittet sie ihre Tochter Caroline, ihr aus einem Buch vorzulesen. Es ist das Tagebuch von Benjamin Button, der am letzten Tag des ersten Weltkriegs zur Welt kam. Doch seine Geburt ist alles andere als gewöhnlich. Er kommt mit der Erscheinung eines Greises zur Welt. Seine Mutter stirbt bei der Geburt und sein Vater setzt ihn in der selben Nacht aus. Gefunden wird er von Queenie, einer farbigen Altenpflegerin, die ihn wie ihren eigenen Sohn aufzieht. Im Altenheim, in dem Queenie arbeitet, trifft er auf Daisy, die ihre Großmutter besucht. In ihr findet er eine Freundin und Seelenverwandte. Benjamin wird körperlich immer jünger und heuert bald auf einem Schiff an und segelt um die Welt und erlebt einige Abenteuer. Doch Daisy vergisst er dabei nie und in der Mitte ihrer beiden Leben treffen sie sich wieder. Doch sie können nur wenig Zeit gemeinsam miteinander verbringen.
Fitzgeralds Geschichte sollte schon einige Male verfilmt werden, u. a. durch die Oscargewinner Steven Spielberg und Ron Howard. Doch den Zuschlag erhielt schließlich David Fincher, das Drehbuch verfasste Eric Roth, der auch schon das Buch für „Forrest Gump" schrieb. Das wäre auch der einzige Makel den der Film vorzuweisen hat. Man findet einige Parallelen zu eben diesem Forrest Gump, wie z. B. die Person des Captain Mike, die stark an Lieutenant Dan erinnert. Trotzdem ist der Film keine Kopie.
Optisch ist der Film allerdings ein Meisterwerk. Die Sequenz zu Beginn, in der die Schlacht im Weltkrieg sich rückwärts abspult ist ein echter Hingucker. Die Special Effects verdienen ein extra Lob. Zu keiner Zeit sieht man, während der Verjüngung von Brad Pitt, dass die Bilder aus dem Computer stammen. Es macht einfach Spaß ihm zu zusehen, wie er immer jünger wird. Die Schauspieler liefern alle Höchstleistungen ab. Brad Pitt, der hier nach „12 Monkeys" seine 2. Oscarnomminierung erhielt, harmoniert perfekt mit Cate Blanchett, die die Rolle der Daisy spielt.
Fazit:
David Fincher liefert einen wahrlich tollen Film, der den Zuschauer unterhält, ihn zum Lachen bringt und am Ende zu Tränen rühren wird. Zurecht gilt er als einer der aussichtsreichen Kandidaten bei der diesjährigen Oscarverleihung. Ganz großes Kino.
9/10